Artikel vom 06.08.2024
KPV Kronach
Der Kreisverband der KPV tagte
Bernd Rebhan Küps, 01.08.2024
Wallenfels –
„Die Struktur einer Genossenschaft bietet ein gutes Instrument, um die Bürger bei der Energiewende mitzunehmen und zu beteiligen“, so Christian Gunsenheimer, Vorsitzender der Energiegenossenschaft Coburger Land, bei der Kommunalpolitischen Vereinigung (KPV) der CSU. Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Coburger Gymnasiums Ernestinum startete die Genossenschaft 2016 ihr erstes Projekt. Mittlerweile seien mehrere größere PV-Freiflächenanlagen durch die Bürgerenergiegenossenschaft realisiert worden.
Mit der Kernfrage, wie Beteiligungsprozesse bei der Energiewende richtig laufen könnten, damit die Wertschöpfung in der Region bleibe, eröffnete KPV-Kreisvorsitzender Bernd Rebhan die Runde und hieß Christian Gunsenheimer aus Weitramsdorf willkommen. Die Kommunen seien mit den vielfältigen Fragen der Energiewende großer Konkurrenz ausgesetzt. Projektentwickler seien in der Region auf Tour und sicherten sich oftmals frühzeitig Flächen, was die Einflussmöglichkeiten für Städte und Gemeinden später oft stark erschwere. Daher müsse die Flächensicherung zunächst im Vordergrund stehen, betonte auch Christian Gunsenheimer. Das Modell der Coburger Energiegenossenschaft sei 2013 aus der Überzeugung entstanden, dass der Ausstieg aus konventionellen Energieträgern nur gelingen könne, wenn die Potentiale erneuerbarer Energien überall im Land gemeinsam genutzt würden. Für die regionale Entwicklung stellten diese erneuerbare Energien ein enormes Potential dar. Dafür müsse man manchmal etwas weiter als die private Solaranlage auf dem Dach denken, so das Ergebnis einer Bürgerwerkstatt Energie im Juli 2013 zur regionalen Daseinsvorsorge.
Zwischenzeitlich sei die Genossenschaft, die sich zu 100 Prozent auf die Beteiligung der Bürger stütze, stark gewachsen. Anteile an der Genossenschaft könnten erworben und damit die Vorhaben unterstützt werden. Ein Anteil koste 500 Euro, wobei eine Person maximal 100 Stück kaufen könne. Nicht einige wenige Leute mit großem Kapital sollen ins Boot geholt werden, sondern möglichst viele Bürgern aus der Region. Die Mitglieder hätten dann in der Generalversammlung die Möglichkeit der direkten Mitbestimmung und Beteiligung an den Projekten und Zielen der Energiegenossenschaft. Über die bisherigen PV-Freiflächenanlagen plane man derzeit weitere größflächige Anlagen. Insgesamt wolle man den eingeschlagenen Wachstumskurs fortsetzen. Der Vorteil der Beteiligung liege für die Genossenschaftsmitglieder bei einer vertraglichen Mindestausschüttung. Aufgrund der sicheren Renditen von drei Prozent sei die Beteiligung als attraktive Geldanlage und gleichzeitig sinnvolle Investition in die Energiewende zu betrachten, so Gunsenheimer. Mit einem Präsent dankte ihm Kreisvorsitzender Bernd Rebhan im Namen der Anwesenden für den überaus informativen Austausch.