Kreisverband Kelheim

MdL Petra Högl

MdL Högl setzt sich für eine gesunde Zukunft des Krankenhauses Mainburg ein

Im Kreistag des Landkreises Kelheim werden am 12. Juni 2024 die Weichen für die Zukunft des Krankenhauses Mainburg gestellt. „Für mich gibt es an diesem Tag nur eine richtige Entscheidung: die Weiterentwicklung unseres Krankenhauses zu einem Level-1i-Krankenhaus mit angeschlossenem Versorgungszentrum“, betont Kelheims Landtagsabgeordnete und Kreisrätin Petra Högl (CSU).

Die wochenlange intensive Auseinandersetzung mit der Zukunft des Krankenhauses Mainburg hat den Blick von Högl für die Realitäten geschärft. Zunächst bestand noch die Hoffnung, dass der Krankenhausstandort mit seiner stationären Notaufnahme vielleicht erhalten bleiben könnte, wenngleich von vornherein klar war, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen dies sehr schwer machen würden. Ein Schreiben der Führungskräfte der Ilmtalklinik, zu welchen das Mainburger Krankenhaus gehört, sowie ein persönliches Gespräch mit diesem Personenkreis hat bei Högl zu der Überzeugung geführt, dass ein „weiter so“ das Ende des Krankenhauses einläuten würde.

„Die Veränderung im Gesundheitswesen und der demographische Wandel, gerade auch in unserer Region, erfordern eine gezielte Weiterentwicklung des Krankenhausstandortes. Wir müssen zukünftig in der Lage sein, die haus- und fachärztliche Versorgung, die professionelle Krankenpflege, die Kurzzeitpflege, die geriatrische Versorgung und vieles mehr zu sichern“, so Högl. All dies könne in einem Level-1i-Krankenhaus mit Versorgungszentrum gewährleistet werden.

Allerdings kann diese Chance nur dann Realität werden, wenn die politischen Weichenstellungen in den nächsten Tagen vorgenommen werden. Dies haben die Führungskräfte des Krankenhauses in ihrem Schreiben vom 18. April 2024 unmissverständlich dargestellt. So droht aus Sicht der Unterzeichner bereits ab Juli der Verlust medizinischer Leistungsfähigkeit und der Weggang wichtiger Leistungsträger des Krankenhauses.

Hinzu kommt, dass ein „weiter so um jeden Preis“ die finanziellen Möglichkeiten des Landkreises als Träger sehr schnell weit überfordern würde. Der Landkreis wird in den nächsten Jahren mit deutlich geringeren Finanzmitteln die Daseinsvorsorge in der Region gestalten müssen. Dazu gehört nicht nur eine gute Gesundheitsversorgung, sondern auch eine funktionierende Infrastruktur, ein bedarfsgerechter Nahverkehr, Bildung, Sport und Kultur. Dies gelte es bei Entscheidungen zum Krankenhausstandort zu berücksichtigen, sagt Högl: „Wenn wir unseren Lebensraum weiter aktiv gestalten wollen, müssen wir jetzt die Weichen für die Zukunft unseres Krankenhauses stellen.“

Dabei ist sich Högl mehr als bewusst, dass die anstehenden Veränderungen im Gesundheitswesen, die auch das Krankenhaus Mainburg betreffen, bei vielen Bürgerinnen und Bürgern für Ängste sorgen. Diese Reaktion sei absolut nachvollziehbar, dürfe aber keine Schockstarre erzeugen. „Wir müssen handlungsfähig bleiben und unsere Zukunft selbst gestalten, indem wir die geänderten Rahmenbedingungen annehmen und als Chance begreifen“, betont Högl. Diese Chance gelte es nun unverzüglich zu nutzen. „Wir selbst haben es in der Hand! Der Kreistag muss nun seiner Verantwortung für die Zukunft unseres Lebensraumes gerecht werden.“

Über die weiteren Entwicklungen in diesem Veränderungsprozess wird Högl ab Mitte kommender Woche regelmäßig auf ihrer Homepage berichten, um alle Interessierten und Beteiligten transparent über alle Schritte auf dem Weg in die Zukunft des Krankenhausstandortes Mainburg zu informieren.

HINTERGRUNDINFORMATION
Was ist ein Level-1i-Krankenhaus?

„Wie wird die wohnortnahe Versorgung sichergestellt?

Durch das Konzept der sektorenübergreifenden Versorgungseinrichtungen (‚Level 1i-Krankenhäuser‘) wird die ärztliche und pflegerische Vor-Ort-Versorgung in Deutschland um ein innovatives Element ergänzt. Diese Einrichtungen sichern eine wohnortnahe medizinische Grundversorgung durch eine Bündelung interdisziplinärer und interprofessioneller Leistungen.

Sektorenübergreifende Versorgungseinrichtungen verbinden stationäre Leistungen der interdisziplinären Grundversorgung wohnortnah sowohl mit ambulanten als auch mit pflegerischen Leistungen. Sie erhalten dabei mehr Optionen zur ambulanten Leistungserbringung. Damit werden sie zu einer wichtigen Brücke zwischen der ambulanten und der stationären Versorgung. Hiervon können insbesondere Krankenhäuser profitieren, deren Fortbestand auf Grund des geringen stationären Versorgungsbedarfs in der Region nicht gesichert ist. Die Vergütung der stationären Krankenhausleistungen dieser Einrichtungen erfolgt über degressive krankenhausindividuelle Tagesentgelte. Die ambulanten Leistungen dieser Einrichtungen werden mit den hierfür etablierten Entgelten vergütet.

Die Länder entscheiden im Rahmen ihrer Zuständigkeit für die Krankenhausplanung, welche Krankenhäuser als sektorübergreifende Versorgungseinrichtungen bestimmt werden.“

Quelle: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/krankenhaus/krankenhausreform/faq-krankenhausreform.html