Kreisverband Kelheim

MdL Petra Högl

MdL Petra Högl im Austausch mit den Pflegenachwuchskräften

MdL Petra Högl (11 v.l.) mit den Schülerinnen und Schülern der Pflegefachkraftklasse (PF20/23) sowie Lehrkräften der Mainburger Pflegeschule. Mit auf dem Bild sind auch Schulleiterin Pia Eibl (2.v.l.) sowie stv. Schulleiter Hans Dietmar Günther (3.v.r.). Foto: Stefan Scheuerer

 

Mainburg – Krankenpflege, Kinderkrankenpflege oder Altenpflege? Diese Frage mussten angehende Pflegenachwuchskräfte bis zum Jahr 2019 vor Beginn ihrer Ausbildung für sich beantworten, da es sich um drei unterschiedliche Ausbildungsgänge handelte. Seit dem Jahr 2020 hat sich das nun geändert. Die drei Berufsbilder wurden durch das bundeseinheitliche Pflegeberufegesetz zu einer generalistischen Ausbildung mit dem Abschluss als Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann zusammengeführt. Die neue Ausbildung soll die angehenden Fachkräfte befähigen, Menschen aller Altersstufen zu pflegen. Im Anschluss besteht dann die Möglichkeit, sich zu spezialisieren.

Die ersten Auszubildenden der neuen generalistischen Pflegeausbildung an der Berufsfachschule für Krankenpflege in Mainburg befinden sich mittlerweile inmitten des letzten Ausbildungsdrittels ihrer dreijährigen Berufsausbildung. Grund genug für Kelheims Landtagsabgeordnete Petra Högl (CSU), um mit den Schülerinnen und Schülern der Pflegefachkraftklasse (PF20/23) ins Gespräch zu kommen und „zuzuhören, wie es Ihnen bei der Ausbildung geht und wo bei der neuen generalistischen Pflegeausbildung noch Verbesserungen notwendig sind“, wie Högl eingangs des Austausches betonte. Es werde zwar viel über die Pflege gesprochen, „aber leider zu wenig mit den Pflegekräften selbst. Auch deswegen bin ich heute hier und freue mich auf ihre Themen“, ergänzte Högl.

Übereinstimmend schilderten die Schülerinnen und Schüler der Abgeordneten, dass sie sich ganz bewusst für eine Ausbildung und die Arbeit in der Pflege entschieden hätten. So empfinden es viele als sinnstiftend, „Menschen dabei zu helfen, wieder gesund zu werden“. Zugleich berichteten die Schüler aber auch, dass sie sich die Ausbildung in einigen Bereichen anders vorgestellt und auch schlechte Erfahrungen bei den zur Ausbildung gehörenden Praxiseinsätzen gemacht hätten. Eine Auszubildende schilderte etwa, dass es aufgrund des Zeitdrucks und des Personalmangels nicht möglich gewesen sei, auch mal ein Gespräch mit der zu pflegenden Person zu führen und zuzuhören, wie es ihr gerade geht. Positiv werteten die Schülerinnen und Schüler ihren Einsatz in den Kliniken. „Dort wurden wir immer gut aufgenommen und auch eng mit in die Arbeit einbezogen“, berichtete eine Auszubildende.

Petra Högl dankte den angehenden Pflegefachkräften für die offenen Worte und auch für den Hinweis, dass die theoretischen und praktischen Ausbildungsinhalte bei der neuen generalistischen Ausbildung noch nicht optimal aufeinander abgestimmt seien. So würden Inhalte im Unterricht erst durchgenommen, nachdem diese jedoch schon im praktischen Teil der Ausbildung benötigt worden sind. „Das nehme ich ganz konkret mit und gebe es an die zuständigen Fachabteilungen im Kultus- und Gesundheitsministerium weiter“, betonte Högl. Ebenso, dass die stundenmäßige Schwerpunktsetzung in der generalistischen Ausbildung geändert werden müsse. Auch möchte Högl den Vorschlag aufgreifen, dass besonders in der ambulanten Langzeitpflege notwendige Pflegehilfsmittel durch Pflegefachkräfte ,,selbst rezeptiert werde dürfen, ohne den oft mühseligen Umweg über den Arzt“, wie es eine Schülerin konkret anregte. Hans Dietmar Günther, stellvertretender Schulleiter der Pflegeschule, ergänzte in diesem Zusammenhang, dass für die neue generalistische Pflegeausbildung in zwei Jahren eine Evaluation seitens des Bundesgesetzgebers vorgesehen sei, nach deren dann fünf-jährigem Bestehen.

Einen breiten Raum des Austausches mit Abgeordneter Högl nahm auch das Thema der „Wertschätzung für die Pflege“ ein. Für die angehenden Pflegefachkräfte bedeutet Wertschätzung etwa, dass der Beruf entsprechend der großen Verantwortung, die man trage, bezahlt werden müsse. Auch wurde ein mehr an Flexibilität bei den Arbeitszeitmodellen genannt. Ebenso die Erhöhung des Personalschlüssels. „Damit auch Pflegekräfte an ihren freien Tagen wirklich frei haben und nicht, wie es leider oftmals ist, für kranke Kollegen einspringen müssen“, führte eine Auszubildende aus.

Petra Högl dankte abschließend den Schülerinnen und Schülern für den intensiven Austausch und wünschte allen viel Erfolg für den letzten Teil der Ausbildung. „Ich nehme aus unserem Austausch viele konkrete Themen und wichtige Anregungen für meine Arbeit mit“, betonte Högl.