Artikel vom 14.03.2019
Landkreis fit für die Zukunft
Positive Beurteilung des Landkreises Fürth als Wirtschaftsstandort
Was macht den Landkreis fit für die Zukunft? Welche Möglichkeiten gibt es für die Wirtschaftsförderung, um den Standort weiter zu optimieren? Diese und andere Fragen sollten mit der neuen Unternehmerumfrage beantwortet werden. Dazu wurden vom Regionalmanagement im Landkreis Fürth rund 2700 Unternehmen angeschrieben. Ausgewertet wurde die Umfrage durch Prof. Dr. Tobias Chilla und Cornelia Müller vom Institut für Geographie - Regionalentwicklung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Das Ergebnis, das im Rahmen des jüngsten Wirtschaftskreises vorgestellt wurde, kann sich sehen lassen: Die Gesamtbewertung für den Landkreis sowie für sein Image fallen positiv aus, seine Aktivitäten werden von den Unternehmen als dynamisch beurteilt.
“Die Unternehmensbefragung 2018 im Landkreis Fürth hat ein facettenreiches Bild vermittelt, das zum einen Zufriedenheiten und Stärken des Landkreises unterstreicht und zum zweiten eine Vertiefung einzelner Themen ermöglicht”, fasste Prof. Dr. Tobias Chilla im Foyer des Landratsamtes Zirndorf zusammen.
“Ich freue mich über dieses Ergebnis, denn es zeigt, dass wir im Landkreis, vor allem auch die Kommunen, sehr viel in den vergangenen Jahren richtig gemacht haben”, sagte Landrat Matthias Dießl. Wie er erläuterte, sei die Umfrage in enger Abstimmung mit dem Regionalmanagement erfolgt. Mit dem Bild, das wir so von den Unternehmen bekommen, werden wir weiter an unserem Wirtschaftsstandort arbeiten. Das ist ein ständiger Prozess."
Der Landrat wies auf die guten Standortbedingungen hin: „In der Untersuchung wur-den Faktoren wie die günstige Verkehrsanbindung, die Lebensqualität und die Nähe zu den großen Städten, bzw. damit zu den Hauptkunden der Firmen hervorgehoben. Deshalb ist es wichtig, zu wissen, was die Kommunen aber auch der Landkreis dazu beitragen kann, damit das Klima für Unternehmen positiv bleibt.“
Wie Prof. Dr. Tobias Chilla ausführte, liegen die Kernanliegen der Unternehmen in den Bereichen Flächenverfügbarkeit, Digitalisierung, Firmennachfolge und Fachkräftesituation. Gerade bei den Themen Breitbandversorgung und Mobilfunk wünschen sich die Unternehmen eine flächendeckende Versorgung mit hohen Geschwindigkeiten.
Beunruhigend sei aber das Thema des Bedarfs an Auszubildenden, da viele Unter-nehmen bereits jetzt akuten Bedarf hätten und eine zukünftige Verschärfung zu be-fürchten sei. Immer mehr Unternehmen fänden keine geeigneten Azubis mehr. Prof. Dr. Tobias Chilla regte an, die Schulen des Landkreises stärker in diese Thematik einzubinden, außerdem sollten Studienabbrecher angesprochen werden, um diese für eine Ausbildung im Landkreis Fürth zu gewinnen.
Der Landrat wies in diesem Zusammenhang auf die Ausbildungsplatzbörse des Landkreises auf der Landkreis-Homepage hin, die kostenlos zur Verfügung stehe. Er ermunterte die Unternehmen diese zu nutzen und Ausbildungsangebote dort einzustellen.
Sehr positiv bewertet wurden die Betriebsbesuche des Landrats, bei der die Unternehmer direkt ihre Anliegen an Matthias Dießl vortragen können. Auch der bestehende Wirtschaftskreis gefällt den Unternehmen, schließlich besteht hier die Möglichkeit, sich gegenseitig zu vernetzen, die Fachthemen bieten zudem Informationen aus erster Hand.
Die neue Unternehmensbefragung könne zwar nicht direkt mit den vorangegangenen Umfragen verglichen werden, da unter anderem die Antwort‐Optionen unterschiedlich waren, dennoch lassen sich laut Prof. Dr. Tobias Chilla in einigen Bereichen Unterschiede herauslesen: Die Zufriedenheit mit dem ÖPNV ist heute zum Beispiel spürbar höher als vor neun Jahren. Die Arbeitskräfte‐Verfügbarkeit wird hingegen deutlich weniger positiv eingeschätzt. Beides ist aufgrund der Entwicklungen im Landkreis durchaus plausibel.
Das Fazit von Landrat Matthias Dießl: “Insgesamt zeichnet die Unternehmensbefragung des Landkreises Fürth im Jahr 2018 also ein positives Bild vom Wirtschaftsstandort. Trotz der aktuellen Herausforderungen insbesondere im Bereich Fachkräfte, Digitalisierung und Flächenverfügbarkeit kann durchaus optimistisch in die Zukunft geschaut werden.“
Der Landrat dankte der Universität für die detailreiche Analyse. Gemeinsam mit dem Regionalmanagement, der Wirtschaftsförderung, den Kommunen sowie dem IHK-Gremium und der Kreishandwerkerschaft werde die positive Entwicklung als Unternehmensstandort konsequent fortgeführt