Artikel vom 01.01.2023
Neujahrswünsche von Landrat Martin Bayerstorfer

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
das neue Jahr 2023 liegt vor uns. Eine neue Jahreszahl, ein neuer Kalender – viele Chancen und Möglichkeiten, die wir ergreifen können. Ein neues Kapitel aufzuschlagen, Dinge neu zu sortieren gibt uns Zuversicht und eröffnet neue Perspektiven. Gleichzeitig haben wir aber auch die Möglichkeit, das alte Jahr zu rekapitulieren und uns darauf zu besinnen, was uns im privaten, beruflichen und ehrenamtlichen Umfeld geglückt ist und worauf wir stolz sein dürfen.
Im Landkreis Erding ist es uns gelungen, besonders im sozialen Bereich neue Strukturen aufzubauen und bestehende Einrichtungen zu erweitern. So hat sich der im Jahr 2021 etablierte Pflegestützpunkt bestens entwickelt und bietet mittlerweile zusätzlich zum Angebot im Landratsamt in sechs Kommunen im Landkreis Erding kostenlos Beratungs- und Unterstützungsleistungen rund um das Thema Pflege an.
Unser bayernweit einzigartiges Pionierprojekt des Pflegekrisendienstes, der sich temporär um zu Pflegende kümmert, wenn kein anderer Pflegedienst oder ehrenamtliche Helfer die Tätigkeit übernehmen können, wurde vom Staatsministerium für Gesundheit und Pflege mit dem 1. Preis beim Wettbewerb „Innovative Wege zur Pflege – Preis für zukunftsweisende Wohn- und Pflegeprojekte“ prämiert. Im Herbst konnten wir den 70. Geburtstag unserer Erziehungs- und Familienberatungsstelle feiern, die Eltern, Kinder und Jugendliche auf niederschwelliger Ebene in allen Fragen und Problemstellungen wertschätzend begleitet. Mit der Neufassung der Zuschussrichtlinien für die Kinder- und Jugendarbeit ist es uns gelungen, die Fördermöglichkeiten noch breitgefasster zu gestalten und insbesondere die Belange von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung, Opfern von Flucht und Vertreibung und den Gedanken des interkulturellen Austausches noch stärker hervorzuheben. Die Fördersumme wird dabei künftig nahezu verdoppelt.
Und nicht zuletzt widmen wir uns auch weiterhin mit großem Einsatz der Unterbringung und Versorgung von geflüchteten Menschen. Kriege, Krisen und Katastrophen beeinflussen unseren Alltag, egal, wie viele tausend Kilometer entfernt sie stattfinden. Und seit Beginn des, auf das Schärfste zu verurteilenden, russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine kommen noch deutlich mehr schutzsuchende Menschen zu uns und hoffen auf unsere Unterstützung. Aktuell haben rund 2.400 Geflüchtete Schutz und Zuflucht in den Städten, Märkten und Gemeinden unseres Landkreises gefunden – so viele wie nie zuvor. In diesem Zusammenhang möchte ich allen, die Wohnraum zur Verfügung gestellt haben oder uns bei der Suche nach Wohnungen unterstützen, meinen herzlichen Dank aussprechen. Auch die zahlreichen Sach –, Geldspenden und ehrenamtlichen Unterstützungsleistungen sowie die wichtige Arbeit der Flüchtlingshelferinnen und -helfer sind bei Weitem keine Selbstverständlichkeit und haben mich persönlich sehr berührt.
Zudem arbeiten wir weiter daran, die Bildungslandschaft im Landkreis Erding für kommende Generationen auszubauen und zu verbessern. Umfangreiche Um- und Ausbaumaßnahmen an den Schulen des Landkreises, wie etwa die Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau des Anne-Frank-Gymnasiums oder auch der Start der Berufsfachschule für Kinderpflege an der Dr. Herbert Weinberger-Berufsschule schaffen neue Perspektiven für unsere Kinder und Jugendlichen.
Und auch das Angebot für die Bürgerinnen und Bürger unseres Klinikums Landkreis Erding mit Klinik Dorfen konnten wir weiter ausbauen: Um der demographischen Entwicklung und der Altersstruktur der Patienten künftig noch besser gerecht zu werden, haben wir am Standort Dorfen zusätzlich zu den bereits bestehenden Abteilungen Innere Medizin, Hämatologie, Onkologie, Schmerztherapie und Schlafmedizin als Ergänzung eine akutgeriatrische Behandlungseinheit speziell für die Bedarfe von betagten Menschen eingerichtet. Im Haus in Erding haben wir eine chirurgische Ambulanz etabliert, um die Verzahnung von ambulant-stationärer Versorgung weiter voranzutreiben. Und auch für unsere wichtigste Ressource im Klinikum, nämlich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die während der gesamten Pandemiezeit bis an ihre Belastungsgrenze die vielen teilweise schwerstkranken Patientinnen und Patienten versorgt haben, wurde ein Unterstützungspaket auf den Weg gebracht.
All das und auch die Erfolge in vielen anderen Bereichen wären nicht möglich gewesen ohne das gute Zusammenwirken aller Beteiligter. Mein Dank gilt daher Ihnen allen, die Sie sich in vielerlei Bereichen dafür einsetzen, die Entwicklung des Landkreises Erding voranzutreiben und ihn noch lebenswerter zu machen. Vielen Dank an die engagierten Damen und Herren, die sich in der Kommunal-, Bezirks-, Landes- und Bundespolitik unermüdlich für die Belange unseres Landkreises einsetzen.
Vielen Dank an die Unternehmen und die Landwirtschaft, die regional produzierte Güter, Lebensmittel und wichtige Dienstleistungen anbieten, um die Bevölkerung zu versorgen. Danke, dass Sie mit großem Engagement und mitunter auch privatem Risiko anderen eine Arbeit geben, damit diese ihren Lebensunterhalt selbstbestimmt bestreiten können.
Danke an die Einsatzkräfte bei der Polizei, den Rettungsdiensten, Hilfsorganisationen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Integrierten Leitstelle, der Pflegeheime und Krankenhäuser, die Tag für Tag 24 Stunden für die Sicherheit und Versorgung unserer Bürgerinnen und Bürger zur Stelle sind. Und schließlich gilt mein Dank all jenen, die sich ohne großes Aufheben regelmäßig ehrenamtlich im Landkreis engagieren. Bürgerschaftliches Engagement brauchen wir heute mehr denn je. Der Landkreis Erding wäre gar nicht in der Lage, all jene Aufgaben zu erfüllen, die die vielen Ehrenamtlichen übernehmen; sie sind für unseren Landkreis tatsächlich unbezahlbar. Ob in der Feuerwehr, in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen oder Geflüchteten, im Sport, Kultur-, Sozial- oder Umweltvereinen – Ihnen allen kann ich nicht oft genug Danke sagen – sie machen unseren Landkreis reich.
Ich wünsche Ihnen allen ein frohes, gesundes und glückliches Jahr 2023. Möge Gottes Segen Sie alle begleiten!
Ihr Landrat
Martin Bayerstorfer