Artikel vom 13.11.2023
Wartenberg geht voran
"Gesund.Leben.Bayern" - Ratschbänke gegen Einsamkeit
Der Landkreis Erding wird (noch) gesprächig(er) – „Ratschbänke“ gegen die gesundheitlichen Folgen von Einsamkeit
Auch im diesem Jahr beteiligte sich das Gesundheitsamt Erding zusammen mit der Gesundheitsregion Plus und der Erziehungs- und Familienberatungsstelle des Landratsamts an der Initiative „Gesund.Leben.Bayern“ des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege. Ziel der Initiative sind Gesundheitsförderung, Prävention und ein gesundheitsbewusster Lebensstil. Das diesjährige Schwerpunktthema lautet „LICHT AN – Damit Einsamkeit nicht krank macht“. Durch die Initiative soll auf die gesundheitlichen Folgen von Einsamkeit aufmerksam gemacht, Stigmatisierung abgebaut und zu mehr Gemeinschaft anregt werden. Zudem sollen Möglichkeiten aufgezeigt werden, Einsamkeit zu vermeiden und zu überwinden.
Im Rahmen dieser Initiative wurden in Zusammenarbeit mit der Großen Kreisstadt Erding, dem Markt Wartenberg und der Gemeinde Taufkirchen (Vils) vier „Ratschbänke“ im Landkreis errichtet. Sie sollen insbesondere der älteren Bevölkerung als Ort der Begegnung und des Austauschs dienen. Natürlich sind aber auch alle anderen herzlich eingeladen, auf den Bänken zu verweilen. Sie sollten sich nur nicht wundern, wenn es zu einer netten Unterhaltung kommt. Zu erkennen sind die „Ratschbänke“ entweder an einer Beschilderung mit der Aufschrift „Ich bin zum Ratschen da“ oder am Schriftzug „Ratschbankerl“.
Am 11.11.23 fand die Einweihung der ersten „Ratschbank“ in Wartenberg statt. Zu finden ist die Bank am Marktplatz in Wartenberg. In den kommenden Wochen werden auch die weiteren „Ratschbänke“ in Anwesenheit der involvierten Unterstützer (und interessierten Bürgern) eingeweiht. In Taufkirchen (Vils) ist die Bank am Rathausplatz und in Erding steht sie am Schönen Turm sowie an der Friedhofsmauer in Altenerding. Die Termine der weiteren Einweihungen sind auf der Seite der Initiative „Gesund.Leben.Bayern“ nachzulesen. Dort finden sich auch weitere Informationen über das Thema Einsamkeit, deren gesundheitlichen Folgen und darüber, welche Wege aus der Einsamkeit führen sowie weitere Angebote gegen Einsamkeit.
Zur Information über Hilfsangebote gegen Einsamkeit wurden im Rahmen des Projekts seitens des Landratsamts Postkarten, Flyer und Plakate im Landkreis verteilt. Darin werden Gesprächsangebote wie die der Erziehungs- und Familienberatungsstelle des Landratsamts für Jugendliche und die Telefon-Engel für immobile Seniorinnen und Senioren beworben. Das Projekt „Telefon-Engel-Gespräche gegen die Einsamkeit im Alter“ wurde vom Münchner Verein Retla zur Zeit der Pandemie ins Leben gerufen und wird vom Bayerischen Gesundheitsministerium unterstützt. Das inzwischen bayernweite Telefon-Gesprächsangebot dient dazu, älteren Menschen die Möglichkeit für Austausch und mehr soziale Nähe trotz physischer Distanz zu bieten. Unter der kostenfreien Telefonnummer 089 189 100 26 können Gesprächspartner gefunden werden.
siehe hierzu auch den Bericht im Erdinger Anzeiger:
Ein „Ratschbankerl“ soll in Wartenberg Menschen den Zugang zu Gesellschaft erleichtern. Es wurde nahe dem Marktplatz eingeweiht.
Wartenberg – Auf den ersten Blick ist es nur eine weitere Ruhebank, aufgestellt vom Obst- und Gartenbauverein Wartenberg in der Nähe des Marktplatzes, vielleicht etwas unglücklich platziert direkt bei den parkenden Autos an den E-Ladesäulen. Aber diese Bank hat einen besonderen Zweck: Sie ist deutlich als „Ratschbankerl“ gekennzeichnet und dient ausdrücklich dazu, Einsamkeit entgegenzuwirken. Nun wurde das Sitzmöbel eingeweiht.
Die Idee hatte Seniorenreferentin Martina Scheyhing in den Marktgemeinderat eingebracht und dafür auch Zustimmung geerntet – aber kein Geld für diese Maßnahme. Die Mittel von 1000 Euro konnte sie allerdings an anderer Stelle auftun: Das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege hatte ein Programm aufgelegt.
Zur kleinen Einweihungsfeier griffen trotz ungemütlicher Witterung Peter Bisaha und Bernd Scheumaier zu ihren Instrumenten. Vizelandrat Franz Hofstetter, Vertreterinnen des Gesundheitsamts und viele Mitglieder des Marktgemeinderats waren unter den Teilnehmern. Bürgermeister Christian Pröbst sagte: „Man glaubt gar nicht, wie viele Menschen gar keine Ansprache mehr haben.“ Hofstetter ergänzte: „Die Idee ist nicht neu, aber es ist gut, wenn es immer wieder einen Anschub gibt.“
August Groh als Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins erinnerte an die Firma Neumeier, die für die Beschriftung gesorgt hatte, an die Freiwilligen, die die Fundamente gegossen hatten. Gesponsert wurde von den Zuschussgebern nicht nur die Bank selbst, sondern sogar die Einweihungsfeier. Und so freuten sich die Gäste über Glühwein, Weißwürste und Suppe.