Neujahrswünsche

Neujahrswünsche von Landrat Martin Bayerstorfer

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

ein bewegtes Jahr geht zu Ende. Während wir uns hierzulande vor und während der Festtage nach der stad´n Zeit sehnen, müssen sich andernorts auf der Welt Menschen mit Krieg, Vertreibung und Gewalt auseinandersetzen. Nach einem nicht zu tolerierenden Angriff auf Israel durch die radikalislamistische Hamas leidet sowohl die Zivilbevölkerung in Israel wie auch im Gazastreifen unter den schrecklichen Folgen. Und auch der Ukrainekrieg tobt weiter – und das in Europa, einem Kontinent, auf dem wir nach den Schrecken beider Weltkriege Frieden und Freiheit für unumstößliche Güter und lange Zeit nahezu für selbstverständlich gehalten haben.

Die Folgen sind auch im Landkreis Erding zu spüren: Der Flüchtlingszustrom ist weiterhin ungebrochen hoch. Über 3.000 Menschen, so viele wie nie zuvor, leben mittlerweile in den Unterkünften des Landkreises und auch in Wohnungen, die Privatleute zur Verfügung gestellt haben. Was mich sehr bewegt: Sie werden aufmerksam und zugewandt betreut von den Helferkreisen und verschiedenen Initiativen, die ihnen gemeinsam mit den Kräften im Landratsamt Hilfe und Unterstützung zuteil werden lassen.

Es ist deutlich zu spüren, dass in unserem Landkreis niemand allein gelassen wird; die Menschen hier sind füreinander da – und das ganz häufig ehrenamtlich, ohne Erwartung einer Gegenleistung. Ein sichtbares Zeichen dafür ist die Bayerische Ehrenamtskarte, bei der in diesem Jahr die Marke von über 3.000 Inhabern im Landkreis Erding überschritten wurde. Diese Menschen leisten in verschiedensten Bereichen, ob in der Feuerwehr, in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen oder Geflüchteten, im Sport, in Kultur-, Sozial- oder Umweltvereinen, in den Trachten- und Schützenvereinen im wahrsten Sinne des Wortes Unbezahlbares! Und auch der Landkreis möchte hier seinen Beitrag leisten: Für unsere Kinder und Jugendlichen konnten wir mit der Neufassung der Förderrichtlinien einen Meilenstein setzen. Die Neuerungen umfassen unter anderem die Förderung von Leistungen für beeinträchtigte Kinder und Jugendliche sowie für Jugendliche mit Kriegserfahrung. Weitere Aspekte betreffen den Jugendaustausch, die Förderung einer verbandsspezifischen Jugendleiterkarte, die Erhöhung der Jugendleiterpauschale und die Förderung digitaler Projekte. Die Auswirkungen sind immens und bedeuten einen enormen Gewinn für die Jugendlichen im Landkreis. Durch die neuen Richtlinien erhöht sich die Fördersumme für die Jugendarbeit von 34.000 € auf 60.000 € um beinahe 100 Prozent.

Für Menschen, die Leistungen aus dem Bürgergeld und der Sozialhilfe erhalten, werden ab dem kommenden Jahr die Mietobergrenzen angepasst, so dass die Suche nach einer geeigneten Wohnung zumindest etwas erleichtert wird. Und auch in unserem Klinikum Landkreis Erding, das in diesem Jahr sein 50. Bestehen feiern durfte, konnte mit der psychoonkologischen Sprechstunde ein Angebot fest etabliert werden, das sich speziell mit psychologischer Unterstützung und Betreuung von Menschen befasst, die von einer Krebserkrankung betroffen sind. Die Familienstützpunkte im Landkreises Erding in Dorfen, Taufkirchen, Wartenberg und Fraunberg haben sich im aktuellen Jahr weiterhin erfolgreich etablieren und ihr Netzwerk weiter ausbauen können. Es wurden zahlreiche Projekte, Veranstaltungen und informative Vorträge speziell für Eltern und Familien im Landkreis angeboten. Die positive Resonanz zeigt deutlich, dass die Familienstützpunkte eine gute niederschwellige Anlaufstelle und eine wertvolle Unterstützung für Familien darstellen.

All das und auch die Erfolge in vielen anderen Bereichen wären nicht möglich gewesen ohne das gute Zusammenwirken aller Beteiligter. Mein Dank gilt daher Ihnen allen, die Sie sich in vielerlei Bereichen dafür einsetzen, die Entwicklung des Landkreises Erding voranzutreiben und ihn noch lebenswerter zu machen.

Vielen Dank an die engagierten Damen und Herren, die sich in der Kommunal-, Bezirks-, Landes-, Bundes- und Europapolitik unermüdlich für die Belange unseres Landkreises einsetzen.

Vielen Dank an die Unternehmen und die Landwirtschaft, die regional produzierte Güter, Lebensmittel und wichtige Dienstleistungen anbieten, um die Bevölkerung zu versorgen. Danke, dass Sie mit großem Engagement und mitunter auch privatem Risiko anderen eine Arbeit geben, damit diese ihren Lebensunterhalt selbstbestimmt bestreiten können.

Danke an die Einsatzkräfte bei der Polizei, den Rettungsdiensten, Hilfsorganisationen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Integrierten Leitstelle, der Pflegeheime und Krankenhäuser, die Tag für Tag 24 Stunden für die Sicherheit und Versorgung unserer Bürgerinnen und Bürger zur Stelle sind.

Ich bin sehr froh und dankbar, Landrat eines Landkreises sein zu dürfen, in dem Zusammenhalt keine leere Worthülse ist und gegenseitige Unterstützung, Solidarität und Mitgefühl das Fundament unserer Gesellschaft bilden.

Ihnen allen wünsche ich ein frohes, gesundes und glückliches Jahr 2024. Möge Gottes Segen Sie alle begleiten!

Ihr Landrat
Martin Bayerstorfer