Kreisverband Erding

Sitzung des Krankenhausausschusses am 18.10.2023

Krankenhaus

Klinikdirektor Dr. Dirk Last konnte im Krankenhausausschuss von einer positiven Entwicklung der stationären Leistungen des Klinikums Landkreis Erding von Januar bis August 2023 im Vergleich zum Vorjahr berichten. So nahmen die Fallzahlen um 4,3 % auf 9.929 zu. Die bis Ende August erzielten 7.844,6 Case Mix-Punkte (Maßzahl für Abrechnungsverfahren) bedeuten einen Anstieg von 4,1 % gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr.

Dennoch lägen die Ergebnisse unter den Annahmen im Wirtschaftsplan, betonte Last. Diese Entwicklung sei auf zwei Faktoren zurückzuführen:

Im Vergleich zu 2022 sei eine deutliche Verlagerung von bisher stationär erbrachten Leistungen in den ambulanten Bereich zu verzeichnen, was aufgrund der geringeren Vergütung gemessen an der Abrechnung per Fallpauschale für eine stationäre Krankenhausbehandlung zwangsläufig zu niedrigeren Erträgen führe.

Zum anderen stehe das Klinikum, wie andere Branchen auch, vor der großen Herausforderung, ausreichend Fachkräfte zu finden und zu binden. So konnten aufgrund von Personalmangel (insbesondere Ärzte, Pflege, Funktionspersonal) nicht alle Betten belegt und die vollen OP-Kapazitäten genutzt werden, obwohl hierfür grundsätzlich ausreichend Patienten zu versorgen gewesen wären, um auf die angestrebten Planzahlen zu kommen.

Im Plan hingegen liege die derzeitige Hochrechnung für den Kommunalbeitrag 2023. Auf Grundlage des Monatsabschlusses August betrage er 19,02 Mio. Euro. Last führte weiter aus, dass sich die Akutgeriatrie in Dorfen äußerst positiv entwickele, auch Kardiologie und Gastroenterologie lägen deutlich über Plan. Bei der Chirurgie hingegen machten sich Personalmangel und Personalausfälle insbesondere im Bereich Anästhesieärzte, OP- und Anästhesiepflege besonders bemerkbar.

„Es gilt nun, durch mehr Effizienz bessere Ergebnisse zu erzielen“, gab Landrat Martin Bayerstorfer die künftige Strategie angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels vor. Ein Baustein ist dabei das frisch eingeführte OP-Statut, das deutliche Verbesserungen im Prozessablauf bewirkt. Ein OP-Statut ist ein verbindliches Regelwerk für alle Mitarbeitenden des Krankenhauses und externe Kooperationspartner sowie Belegärzte und regelt die Zusammenarbeit der verschiedenen Abteilungen und Berufsgruppen in allen Belangen des OPs. Die Auswirkungen sind verbesserte Patientensicherheit, Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Mitarbeiterzufriedenheit. Das OP-Statut wurde als Testpilot zum 25.09.23 in Betrieb genommen, nun stimmten die Rätinnen und Räte dafür, es fest zu implementieren.

Der Ausschuss beschloss mit der Einführung eines sogenannten Patientenportals für digitales Aufnahmemanagement, digitales Behandlungsmanagement und digitales Entlass- und Überleitungsmanagement noch eine weitere Maßnahme zur Prozessoptimierung. Schnellere Kommunikation, zentrales Terminmanagement und Verfahrensstandardisierungen führen zu einem transparenteren Behandlungsprozess, besseren Behandlungsergebnissen und reduzierten Behandlungsfehlern. Die Anschaffungskosten von 260.000 Euro werden durch eine Förderung durch das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) zu 100 Prozent gedeckt.

„Unsere Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und  Digitalisierung sowie die stetige Erneuerung und Modernisierung der medizinischen Ausstattung sind bedeutende Investitionen in die Zukunft. Sowohl in die Zukunft des Krankenhauses, vor allem aber in die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung im Landkreis. Sie sind deutliche Zeichen für die Leistungs- und Entwicklungsfähigkeit des Hauses und den politischen Rückhalt, den das Klinikum genießt“, zog Bayerstorfer ein positives Fazit der Ausschusssitzung.