Artikel vom 29.04.2022
Staatsminister Bernreiter zu Besuch
CSU-Kreisverband Eichstätt diskutiert mit neuem Minister
Staatsminister Bernreiter stellt sich vor
CSU-Kreisverband Eichstätt diskutiert mit neuem Minister für Wohnen, Bau und Verkehr
STAMMHAM – Auf Einladung der CSU-Kreisvorsitzenden Tanja Schorer-Dremel ist der neue bayerische Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, Christian Bernreiter, nach Stammham gekommen. Bei der jüngsten Vorstandssitzung des Eichstätter CSU-Kreisverbands stellte sich Bernreiter den Mitgliedern an der Basis vor und diskutierte mit ihnen über Wohnungsbau, Flächenverbrauch und Verkehrspolitik.
Bernreiter erzählte zunächst von seinem persönlichen Weg in die Politik. Nachdem er Stahlbau studiert hatte, übernahm er 1997 den Familienbetrieb seines Vaters. Wegen seiner Wahl zum Landrat von Deggendorf verkaufte Bernreiter schließlich das Unternehmen und widmete sich ganz der Kommunalpolitik. Durch seine Wahl zum Präsidenten des Bayerischen Landkreistages im Jahr 2014 konnte er über die Landkreisgrenzen hinweg Akzente setzen, was schließlich vor kurzem zu seiner Ernennung zum neuen Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr durch Ministerpräsident Dr. Markus Söder führte.
„Wohnraum zu schaffen steht an vorderster Stelle“, sagte Bernreiter über seine neue Aufgabe als Staatsminister. Ziel sei es, alle gesellschaftlichen Gruppen mit Wohnraum zu versorgen – sowohl in den Städten als auch in den ländlichen Gebieten. Dies zu bewerkstelligen sei aber äußerst schwierig, wie Bernreiter weiter ausführte. „Grundstücke wären zwar schon da, aber man ist darauf angewiesen, dass die Eigentümer auch verkaufen wollen“, erklärte der Staatsminister.
Bernreiter appellierte daher auch an private Grundstücksbesitzer, die gesamtgesellschaftliche Dimension zu betrachten. „Als Gesellschaft müssen wir mehr zusammenwachsen und eigene Wünsche zurückstellen“, erklärte der Staatsminister. Die Situation in Bayern sei wegen des starken Zuzugs besonders angespannt, seit der Wiedervereinigung ist die Einwohnerzahl um 2 Millionen angestiegen.
Dennoch sei man im Freistaat bereits auf einem guten Weg. Im Jahr 2020 wurden in Bayern laut Angaben des Ministers 64.000 neue Wohnungen gebaut, 2021 habe man eine neue Höchstzahl bei den Baugenehmigungen erreicht. Durch die aktuellen Krisen würden aber derzeit die Preise davonziehen, was es laut Bernreiter nicht einfacher mache Wohnraum zu schaffen.
Im Anschluss an seinen Vortrag diskutierte der Minister ausführlich mit den Mitgliedern des CSU-Kreisverbands. Altlandrat Anton Knapp meinte, dass es durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft viele Leerstände in den Ortschaften gebe, da ehemalige landwirtschaftliche Nebengebäude keine Nutzung mehr hätten. Auch Bauminister Bernreiter sieht in diesem Bereich viel Potential und gab Auskunft über entsprechende Förderprogramme, allerdings würden auch in diesem Bereich viele Grundstücke oder Gebäude nicht von den Besitzern verkauft, weswegen man über ein kommunales Vorkaufsrecht nachdenken sollte.
Kreisvorsitzende Tanja Schorer-Dremel nutzte am Ende der Veranstaltung die Gelegenheit und sprach gegenüber Bernreiter, der auch für das Ressort Verkehr zuständig ist, erneut den Ausbau des Eichstätter Bahnhofs an. Bernreiter meinte, dass diesbezüglich die Hauptverantwortung bei der Deutschen Bahn liege, der Freistaat Bayern aber mit Zuschüssen aushelfe. „Der Eichstätter Bahnhof ist in einem miserablen Zustand, der barrierefreie Ausbau ist daher längst überfällig“, sagte Schorer-Dremel, die sich zusammen mit dem CSU-Kreisverband schon seit geraumer Zeit für eine Sanierung des Eichstätter Bahnhofs einsetzt. „Auch die Einführung des Stundentakts in beide Richtungen am Bahnhof Kinding an Werktagen würden der Region gut tun“, gab Schorer-Dremel dem Minister mit auf den Weg.