Artikel vom 29.09.2020
Wiedervereinigungsbäume 2020
CSU Kreisverband Ebersberg feiert zum 30. Mal Tag der Deutschen Einheit
Die für den 3.10. diesen Jahres geplante Veranstaltung „Tag der Einheit - Tag der Begegnung“ des CSU-Kreisverbandes, welche seit der Wiedervereinigung traditionell am bzw. um den „Tag der Deutschen Einheit“ mit einem prominenten Gastredner stattfindet, kann dieses Jahr coronabedingt nicht in gewohnter Form stattfinden. Anstatt dessen werden anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Tags der Deutschen Einheit vier Bäume zur Erinnerung an dieses wichtige und friedliche Ereignis gepflanzt.
2020 – 30 Jahre „Tag der Einheit – Tag der Begegnung“
Ein wachsendes Denkmal für die Wiedervereinigung
am Freitag, 2.10.2020, Beginn 16.00 Uhr – Ende ca. 17.00 Uhr
im Stadtpark Grafing, Bahnhofstraße 32, 85567 Grafing
Musikalische Umrahmung: Stadtkapelle Grafing (kleine Besetzung)
Für das neue Denkmal in Grafing übernehmen die Europaabgeordnete Prof. Dr. Angelika Niebler, der Bundestagsabgeordnete Dr. Andreas Lenz sowie der Bürgermeister der Stadt Grafing Christian Bauer und der Landtagsabgeordnete Thomas Huber die Patenschaft über einen Baum und pflanzen diese in Form eines Vierecks mit 10 Meter Seitenlänge im Rahmen der Veranstaltung.
Weitere Informationen zur Veranstaltung und zur Anmeldung finden Sie hier
Zahlreiche hochkarätige Gäste seit 1990
„Auf den Tag der staatlichen Einheit waren wir nicht ausreichend vorbereitet. Die Schubläden für den ‚Tag X‘ waren leer“, bekannte der langjährige Regierende Bürgermeister von Berlin Eberhard Diepgen in seiner Rede anlässlich der Feier des 25. Jahrestags des Tags der Deutschen Einheit im Jahr 2015 in Ebersberg.
„Dieser Satz zeigt, was für eine historische Herausforderung die Wiedervereinigung für die Menschen im Osten und im Westen Deutschlands war. Der CSU Kreisverband Ebersberg hat deshalb seit 1990 in ununterbrochener Reihenfolge den Tag der Deutschen Einheit mit prominenten Rednerinnen und Rednern gefeiert. Dieses Veranstaltungsformat wurde 1991 - am ersten Jahrestag der Wiedervereinigung - vom damaligen Kreisvorsitzenden Richard Gürteler begründet und anschließend von Josef Hollerith, Christa Stewens, Angelika Niebler und Thomas Huber fortgesetzt. Es ist daher sehr bedauerlich, dass wir wegen Corona ausgerechnet den 30. Jahrestag nicht im gewohnten festlichen Rahmen begehen können“, sagte der CSU-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Thomas Huber und ergänzt: „Wir setzen aber mit unserer Aktion ‚Vier Bäume für Deutschlands Einheit‘ nicht nur ein im Sinne des Wortes ‚wachsendes“ Denkmal für die Wiedervereinigung, sondern auch ein Zeichen der Hoffnung, dass wir Corona überwinden werden“.
Zahlreiche Akteure der Wiedervereinigung sprachen in Ebersberg
Unter den hochrangigen Rednerinnen und Rednern waren in den vergangenen 30 Jahren zahlreiche Persönlichkeiten, die die Deutsche Einheit maßgeblich mitgestaltet haben, darunter 2011 in der Grafinger Stadthalle mit Joachim Gauck sogar ein späterer Bundespräsident. 2003 sprach der langjährige CSU-Vorsitzende Theo Waigel in Ebersberg, der 1989/90 als Bundesfinanzminister für die Ausverhandlung und Durchführung der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik und der DDR verantwortlich war. Auch Wolfgang Schäuble, der als Bundesinnenminister 1990 für die Bundesrepublik den am 2. Juli 1990 abgeschlossenen Einigungsvertrag zur Auflösung der DDR ausgehandelt hatte, war 2004 in Ebersberg zu Gast.
Zu den Zeitzeugen der Wiedervereinigung gehören neben Eberhard Diepgen auch der frühere Ministerpräsident von Thüringen, Bernhard Vogel (2016) sowie seine Nachfolgerin Christine Lieberknecht (2018). Sie war im September 1989 eine von vier Unterzeichner des „Briefes aus Weimar“, der von der Ost-CDU die Aufkündigung des Bündnisses mit der SED forderte. Und mit dem damaligen Vorsitzenden der CDU Brandenburg Jörg Schönbohm sprach 1999 auch ein ehemaliger Generalleutnant der Bundeswehr in Ebersberg, der am 3. Oktober 1990 zum Befehlshaber des Bundeswehrkommandos Ost in Strausberg ernannt worden war. Seine Aufgabe war es gewesen, die Auflösung der 90.000 Mann starken Nationalen Volksarmee der früheren DDR zu koordinieren und die verbliebenen Soldaten in die Bundeswehr zu integrieren.
Renommierte Historiker und Journalisten zu Gast
Aber auch renommierte Historiker und Journalisten sprachen auf der traditionellen Einheitsfeier des CSU-Kreisverbands. Den Anfang machte 1995 Professor Manfred Wilke, der damalige Leiter des Forschungsverbundes SED-Staat an der Freien Universität Berlin. Bereits ein Jahr später folgte ihm sein Kollege Professor Michael Wolffsohn von der Universität der Bundeswehr in Neubiberg. Und 2014 gab Günther von Lojewski, der von 1989 bis 1997 Intendant des Senders Freies Berlin war und in dieser Funktion den Fall der Mauer in seine Heimatstadt Berlin miterlebt hatte, in Grafing einen „Authentischen Bericht eines journalistischen Zeitzeugens“.
Hochrangige ausländische Staatsmänner aus den USA, Israel und Ungarn
Immer wieder gelang es dem CSU Kreisverband auch, hochrangige ausländische Gäste nach Ebersberg zu locken. Den Anfang machte 1998 der israelische Botschafter Avraham „Avi“ Primor, der im achten Jahr der Wiedervereinigung auch einen Blick auf die Beziehungen zwischen Deutschen und Juden seit 1945 warf. Sieben Jahre später sprach der damalige amerikanische Generalkonsul in München Matthew M. Rooney anlässlich des 15. Jahrestags der Wiedervereinigung über deren Errungenschaften und Herausforderungen. Und anlässlich des 30. Jahrestags des Fall des „Eisernen Vorhangs“, der in Ungarn begonnen hatte, konnte der CSU-Kreisvorsitzende Thomas Huber 2019 den langjährigen ungarischen Minister Zoltán Balog auf der Ebersberger Alm begrüßen.
Huber: Tag der deutschen Einheit soll 2021 wieder in großem Rahmen stattfinden
Thomas Huber hofft nun, dass es im Jahr 2021 wieder möglich sein wird, die Festveranstaltung zum Tag der deutschen Einheit in größerem Rahmen durchzuführen: „Das ist uns sehr wichtig, denn die Wiedervereinigung war ein historischer Glücksfall für unser Land, den es ohne führende Politiker der CDU und CSU wie Helmut Kohl und Theo Waigel nicht gegeben hätte. Wir sind stolz darauf, dass die CSU die einzige Partei im Landkreis Ebersberg ist, die ihn in den vergangenen 30 Jahren immer gefeiert hat. Wir tun das auch für all die Menschen, die von 1945 bis 1989 unter der Teilung unseres Vaterlands gelitten und die den Fall der Mauer leider nicht mehr erlebt haben. Trotz aller Probleme, die es zu bewältigen gab und noch gibt: Seit 1990 haben sich alle Teile Deutschlands hervorragend entwickelt. Wir haben daher allen Grund, am 3. Oktober dankbar auf die vergangenen 30 Jahre zurückzublicken.“