Artikel vom 03.10.2019
Traditionsveranstaltung
Zoltán Balog beim "Tag der Einheit" in Ebersberg
Der ‚Tag der Einheit - Tag der Begegnung‘ ist seit 29 Jahren ein fester Bestandteil des Veranstaltungskalenders der CSU im Landkreis Ebersberg. “Wir tun das wohl als einziger CSU-Kreisverband in Bayern, um zu zeigen, dass Deutschland uns als Ganzes am Herzen liegt”, so Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter Thomas Huber. In diesem Jahr hatte Huber mit dem ehemaligen ungarischen Minister, Pastor Zoltan Balog, der heute Sonderbotschafter des ungarischen Ministerpräsidenten Victor Orbans ist, wieder einen internationalen Festredner zu Gast. „Ohne Ungarn wäre es nicht zum Fall des Eisernen Vorhangs gekommen und so auch wohl nie zur Wiedervereinigigung“, so CSU-Chef Thomas Huber bei seiner Einführung, in der er die historischen Zusammenhänge in den Jahren vor dem Mauerfall eindrucksvoll im internationalen Kontext darstellte.
Europaabgeordnete Dr. Angelika Niebler und Bundestagsabgeordnter Dr. Andreas Lenz erinnerten in ihren Grußworten ebenfalls an die Verdienste Ungarns für die deutsche Einheit. Das „Bauen von Brücken liegt allen überzeugten Europäern am Herzen“, betonte Niebler.
Zoltan Balog zeigte seinen Stolz auf den Mut seines Heimatlandes im März 1989. Er erinnerte an das Paneuropäische Frühstück, das zur Lockerung der Grenzen führte, und an dessen Initiator Otto von Habsburg. „Ungarn hat den ersten Stein aus der Mauer geschlagen“, so Balog und erinnerte daran an eine Aussage des damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl. 1989 sei ein Wunderjahr für ganz Europa gewesen. Das ungarische Volk habe viel für den Frieden getan. „Wir haben dafür gekämpft, dass Gulasch bleibt und Kommunismus geht!“, betonte der Festredner. Hilfreich für die Wiedervereinigung sei aber auch der internationale Druck gewesen, Balog wies hier auf den NATO-Doppelbeschluss hin. „Wenn nicht der Druck von der NATO gekommen wäre, wäre es nicht gegangen!“
Die deutsche Wiedervereinigung sei eine Glücksfall gewesen und deshalb könne er, so Balog, die teilweise im Osten Deutschlands artikulierte Unzufriedenheit der Menschen, nicht nachvollziehen.
Freiheit sei ein hohes Gut. Aus ungarischer Sicht umso mehr, denn das ungarische Volk habe in den vergangenen 500 Jahren 90 Prozent unter Fremdherrschaft verbracht.
Die Schlussworte sprach Ehrenkreisvorsitzende und Staatsministerin a. D. Christa Stewens. Sie dankte auch der Ebersberger Stadtkapelle für die musikalische Umrahmung der Feier.