Artikel vom 13.01.2020
CSU-OV Ebersberg
MVV im Landkreis Ebersberg
Im vollen Saal der Kugler Alm stellten der Ebersberger Bürgermeisterkandidat Alexander Gressierer, Landrat Robert Niedergesäß und MVV-Geschäftsführer Dr. Bernd Rosenbusch am 9.1. überzeugend dar, wie sich der öffentliche Nahverkehr im Landkreis in den nächsten Jahren durch insgesamt 32 Maßnahmen noch weiter verbessern wird.
MVV im Landkreis Ebersberg – Den öffentlichen Nahverkehr zukunftsfähig machen
Gressierer und Niedergesäß betonten, dass neben bezahlbarem Wohnraum der Ausbau der Mobilität die zweitwichtigste Herausforderung im Landkreis darstellt.
Gressierer sieht den ÖPNV als tragende Säule sowohl im verkehrsbezogenen Umwelt- und Klimaschutz an. Die wichtigsten Handlungsfelder seien dabei der Bau eines Ausweichgleises für die S-Bahn nach Grafing und die Stärkung des Busangebots in Zusammenarbeit mit dem Landkreis.
In den letzten Jahren konnte bereits viel erreicht werden. Niedergesäß betonte, dass durch die Tarifreform, die er federführend auf den Weg gebracht hat, die Tarife um durchschnittlich sieben Prozent vergünstigen, bei Zeitkarten sogar über zehn Prozent. Das habe es in Deutschland noch nie gegeben. Das 365€-Ticket für Schüler und Auszubildende ermögliche ihnen nun Fahrten im Gesamtnetz für 1€ pro Tag.
Bei den Busanbindungen konnte der Landkreis das Angebot bereits um 33% steigern. Doch damit nicht genug. Ziel sei, in den nächsten Jahren eine 24/7-Versorgung mit Bussen und Ruftaxis einzurichten, eine Ringbuslinie um Grafing und Ebersberg einzuführen, und durch Tangentialverbindungen mit Express-Ringbussen die S-Bahn-Linien im Außenraum in einem 20-Minuten Takt zu verbinden.
Für die S-Bahn werde ein Ausweichgleis zwischen Grafing und Ebersberg geplant, um die Zuverlässigkeit zu erhöhen und mittelfristig einen höheren Takt zu ermöglichen. Denn das Problem sei, Das Problem sei, dass Züge mangels Begegnungsmöglichkeiten vorzeitig in Grafing Bahnhof enden müssen, wenn nur wenige Minuten Verspätung vorliegen.
Langfristig solle die Strecke bis Wasserburg entweder elektrifiziert oder durch Wasserstoffzüge umweltfreundlich betrieben werden. Eine Express-S-Bahn von Ebersberg nach München, die nur noch an wenigen Stationen hält, werde die Fahrzeit nach München um über zehn Minuten verkürzen, sobald die zweite Stammstrecke in Betrieb gehe.
Daneben wurde ein Radwegekonzept entwickelt, um auch das Fahrrad als nachhaltiges Verkehrsmittel zu stärken und Kommunen beim Grunderwerb zu unterstützen.
Das Gesamtkonzept für den Verkehr wurde von den Bürgerinnen und Bürgern sehr positiv aufgenommen. Zu einigen Details gab es Rückfragen. Der Grafinger Stadtrat Beppo Pollinger verwies zudem auf die Notwendigkeit auf den Bei einer Über- oder Unterführung in Grafing, um bei einer Takterhöhung der S-Bahn Staus an Bahnübergängen zu vermeiden. Dies werde, so Niedergesäß, im Rahmen der Planungen für das Ausweichgleis berücksichtigt. Der Grafinger Schatzmeister und Kreistagskandidat Maximilian von Seckendorff regte zudem an, an S-Bahn-Stationen an den Enden der Stammstrecke Ersatzzüge mit einsatzbereiten Fahrern bereitzustellen, um bei Verspätungen das Angebot auf den Außenästen aufrecht erhalten zu können. Dr. Rosenbusch betonte, dass dies auch für ihn ein wichtiges Ziel in Zusammenarbeit mit der S-Bahn München für die nächsten Jahre sei.
In den nächsten Jahren wird es darum gehen, die Konzepte in Zusammenarbeit mit den Partnern erfolgreich umzusetzen und das Angebot und die Zuverlässigkeit des Nahverkehrs im Landkreis Ebersberg weiter zu optimieren.