Kreisverband Donau-Ries

CSU Donau-Ries

Landkreisweiter Themenabend Pflege stößt auf große Resonanz

Von links: Gottfried Hänsel (Vorsitzender Ambulanter Krankenpflegeverein e.V.), Dr. Christian Alex (Vorsitzender des Gesundheits- und Pflegepolitischen Arbeitskreises der CSU), MdL Bernhard Seidenath (Vorsitzender des Landtagsausschusses für Gesundheit, Pflege und Prävention), Julia Lux (Gesundheitsregionplus Donau-Ries), MdL Wolfgang Fackler, Landrat Stefan Rößle und Heike Meyr (Landratsamt Donau-Ries) Foto: Ambulanter Krankenpflegeverein e.V.

Landkreisweiter Themenabend Pflege stößt auf große Resonanz
Die Pflege ist ein öffentliches Dauerthema. Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel machen die Sicherstellung der Pflege von Menschen zu einer der größten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Während die Zahl der älteren und pflegebedürftigen Menschen
weiter steigt, fehlt es schon jetzt an Personal, diese zu betreuen und zu pflegen.

Auch im Landkreis Donau-Ries weiß man um die Situation. Um regional auf das Thema „Pflege“ aufmerksam zu machen, veranstaltete der Ambulante Krankenpflegeverein Wemding e.V. gemeinsam mit der Gesundheitsregion“ des Landkreises Donau-Ries am 11.04.2024 einen
Themenabend Pflege. Über 150 Personen sind der Einladung in die Gaststätte „Zur Wallfahrt“ nach Wemding gefolgt. Unter diesen waren zahlreiche Vertreter aus der Politik und aus der professionellen Pflege. Zudem waren pflegende Angehörige und weitere interessierte Personen
anwesend. Nach einer Begrüßung durch Gottfried Hänsel, Vorsitzender des Ambulanten Krankenpflegevereins e.V., und Julia Lux, Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregion, führte Landrat Stefan Rößle in das Thema Pflege ein. Dabei stellte er heraus, dass die demografische Entwicklung auch im Landkreis Donau-Ries voranschreitet: „ Lag etwa die Zahl der zuhause gepflegten Personen im Landkreis Donau-Ries im Jahr 2017 noch bei 2.660 Personen, werden bereits für das Jahr 2029 3.165 Personen prognostiziert“, so Rößle. Im weiteren Verlauf zeigte er die verschiedenen Herausforderungen auf und legte dar, wie im Landkreis Donau-Ries darauf reagiert wird. „Unsere Vision lautet, Seniorinnen und Senioren solange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben zuhause zu ermöglichen und die Leitidee ‚ambulant vor stationär‘ zu beachten. Im Landkreis Donau-Ries hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan. Wir bleiben am Ball und werden nach unseren Möglichkeiten ausloten, wo und wie wir im Pflegebereich helfen können”.


Vortrag von MdL Bernhard Seidenath
Es folgte ein Impulsvortrag von MdL Bernhard Seidenath, der seit einigen Jahren Vorsitzender des Landtagsausschusses für Pflege, Gesundheit und Prävention ist. Seidenath berichtete in seinem Vortrag zum Thema "Megathema Pflege - eine absolute Zukunftsaufgabe“ über die
Herausforderungen in der Fachkräftegewinnung und zeigte Möglichkeiten auf, diesen zu begegnen. Dabei ging er u.a. auf die Themen „Gewinnung ausländischer Fachkräfte“, „Akademisierung der Pflege“, „Bürokratie/Dokumentation“ und „Gesundheitsförderung in der professionellen Pflege und für pflegende Angehörige“ ein.

Landkreis setzt an verschiedenen Stellschrauben an
Welche Aktivitäten bereits auf Landkreisebene erfolgen, stellte der Fachbereich „Besondere soziale Angelegenheiten“ des Landratsamtes sowie die Gesundheitsregion“us in Form von kurzen fachlichen lmpulsen dar. Heike Meyr, Leiterin des genannten Fachbereiches, ging insbesondere
auf den Bereich „Beratung“ ein und stellte das Angebot des Pflegestützpunktes Donau-Ries vor.
Dieser berät Pflege- und hilfebedürftige Menschen sowie deren Angehörige individuell, umfassend, neutral und kostenfrei zu allen Fragen rund um das Thema Pflege. Christian Trollmann, Beauftragter für das Thema Seniorenpolitik und die Belange von Menschen mit Behinderung, informierte anschließend über das Seniorenpolitische Gesamtkonzept des
Landkreises. Dieses wird aktuell neu aufgelegt und zielt auf die Initiierung verschiedener Maßnahmen in unterschiedlichen Handlungsfeldern ab. Ein wichtiger Baustein sind landkreiseigene Förderrichtlinien, die unterschiedliche Maßnahmen und Projekte (z.B. Ambulante
Pflegedienste, Kurzzeit- und Tagespflegeplätze) unterstützen. In diesem Zuge betonte Trollmann die Wichtigkeit sog. Kümmerstrukturen und zeigte anhand von bereits bestehenden Nachbarschaftshilfen auf, welche Vorteile für Städte und Gemeinden entstehen können. Barbara Wilfling führte fort und ging auf den Baustein „Vernetzung“ ein. In diesem Zuge stellte sie Ziel
und Maßnahmen des „ KompetenzNetz Pflege, Senioren und Menschen mit Behinderung“ vor. Sie erläuterte, dass sich der Landkreis erneut an der Bayerischen Demenzwoche beteiligt und für Ende September das erste Pflegeforum Donau-Ries geplant ist. Abgerundet wurden die fachlichen Beiträge von Julia Lux. Die Geschäftsstellenleitung der Gesundheitsregionplus gab den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Einblick in das Konzept der Gesundheitsregion“U$ und
berichtete über trägerübergreifende Aktivitäten zur Nachwuchs- bzw. Fachkräftegewinnung. Hierbei wurde va. auf die Gründung des Ausbildungsverbundes Pflege Nordschwaben eingegangen. Des Weiteren wurde angekündigt, dass es im Mai zwei Veranstaltungen zum
Thema „Quereinstieg in die Pflege“ geben wird. Diese werden durch eine Arbeitsgruppe der Gesundheitsregionplus trägerübergreifend organisiert.
Anschließend gab es für die Anwesenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen und gemeinsam mit MdL Bernhard Seidenath in den Austausch zu gehen. Eine Diskussionsrunde, bei der Dr. Jakob Berger (Hausarzt), Wolfgang Dittrich (Apotheker), Doris Ritter und Branko Schäpers (beide
Caritas Donau—Ries) das Thema Pflege noch einmal aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet haben, rundete die Veranstaltung ab.
Alle Organisatoren blicken auf einen gelungenen Themenabend zurück und wollen auch weiterhin zusammen am Megathema Pflege arbeiten. „Die große Resonanz hat uns gezeigt, dass das Thema Pflege viele Menschen in der Region beschäftigt“, so Gottfried Hänsel. Lux ergänzt:
„Es gilt nun, die bereits bestehenden Maßnahmen auszubauen und weiterhin auszuloten, wie wir uns gemeinsam für die Pflege im Landkreis einsetzen können“.