Artikel vom 02.10.2018
Schäden in der Region halten sich laut AG ELF im Gegensatz zu anderen Regionen in Grenzen
Dürre in Niederbayern: Mit blauem Auge davongekommen
Plattling. Niederbayern ist, was die Dürreschäden bei der Ernte betrifft, noch mit einem blauen Auge davongekommen. So lautete das Fazit einer Bezirksvorstandssitzung des Arbeitskreises Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AG ELF), den der ehemalige bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) leitet, in Plattling. "Regional sind die Einbußen bei der Ernte sehr unterschiedlich ausgefallen. Wir hatten im Vergleich zu anderen Regionen noch Glück", fasste Brunner zusammen. Besonders in den Grünlandregionen sei alles glimpflich abgelaufen, der Mais stehe nicht schlecht da, nur beim Getreide gebe es Schwund. Dankbar zu Kenntnis nahmen die AGELF-Mitglieder die Unterstützung von Bund und Land, die greife, wenn die Ernteeinbußen über 30 Prozent betragen.
Auch der Borkenkäfer mache den Landwirten zu schaffen. Die Wälder seien in erheblichem Umfang geschädigt. Damit verbunden sei ein rapider Preiseinbruch. Brunner wiederholte seine Forderung an die Sägewerksbesitzer noch einmal in deutlichen Worten: "Wir würden uns mehr Solidarität wünschen, dass vor allem regionale Holzprodukte eingekauft werden."
Für die Zukunft müsse man sich Gedanken machen, wie man sich in solchen Kalamitäten besser aufstelle. Der Bezirksvorsitzende regte an, die Nasslagerplätze auszubauen und zudem die Verarbeitung von Rohholz auszubauen, sprich: neue Sägewerke für die gestiegene Holzmenge. Zudem habe ihm als Landwirtschaftsminister sehr am Herzen gelegen, für den Waldumbau 200 zusätzliche Millionen und zusätzlich 200 neue Planstellen als Beratung zur Verfügung zu stehen, um Monokulturen zu beenden. "Noch bringt eine Fichte mehr Erlös als ein Laubbaum, wir brauchen daher eine Lobby bei der Möbelindustrie für Laubbäume und müssen die Wertschöpfung von Laubholz steigern", erklärte Brunner beim Arbeitskreis. Der stellvertretende Bezirksvorsitzende Hans Koller dankte Brunner in diesem Zusammenhang für das aufgelegte Hilfsprogramm nach Orkan "Kolle".
Von Brüssel, wo 2020 eine neue siebenjährige Förderperiode startet, wünschte sich Brunner eine stärkere Unterstützung von kleineren und mittleren landwirtschaftlichen Betrieben. Er habe stets dafür gekämpft, dass die ersten 46 Hektar eines Betriebes eine höhere Ausgleichszahlung erhalten. Zudem forderte Brunner weiter attraktive Junglandwirtprogramme. "Für Förderobergrenzen sind wir durchaus aufgeschlossen", machten die Vorstandsmitglieder klar. Das große Ziel sei zudem, die Bürokratie für Landwirte so gering wie möglich zu halten. Stellvertretende AG ELF-Landesvorsitzende Cornelia Wasner-Sommer (CSU) äußerte sich bei der Vorstandssitzung besorgt zur Neuregelung bei der Kastration von Ferkeln.