Bezirksverband Mittelfranken

Jubiläumsfeier der CSU-Senioren mit viel Zuspruch

Inspiration für die politische Arbeit

Ehemalige Mandatsträger mit einigen Jubilaren, fast alle auch aktive und ehemalige Kommunalpolitiker: Walter Reiß, Hans Herold, Franz Meyer, Friedrich Loscher-Frühwald, Doris Kögler, Manfred Hopfengärtner, Helga Gerhard, Alfred Widulle, Erich Schuh, Georg Dietlein, Willi Seibold und Heinrich Meyer. Foto (pmw)

Neustadt a.d. Aisch / Mittelfranken. „Von den Seniorinnen und Senioren der CSU kommt unglaublich viel Inspiration für die politische Arbeit“. Tobias Winkler, Wahlkreisabgeordneter im Deutschen Bundestag, bezeichnete bei der Jubiläumsfeier zum 25-jährigen Bestehen der Senioren-Union der CSU (SEN) im Landkreis Neustadt a.d. Aisch - Bad Windsheim diese Arbeitsgemeinschaft als „Stachel im Fleisch der CSU“.

Viel Lob für die Arbeit vor Ort über Generationen hinweg kam auch von Werner Stieglitz, dem Stimmkreisabgeordneten im Bayerischen Landtag. „Gerade in der Corona-Zeit haben sich viele ältere Parteifreunde, allen voran Vorsitzender Walter Reiß, schnell in die Handhabung neuer Medien eingearbeitet und so die Kommunikation trotz Begegnungsbeschränkungen ermöglicht“.

In der Neustädter „Kohlenmühle“ mussten aufgrund des Zuspruchs zusätzliche Stühle aufgestellt werden. Neben den Mitgliedschafts-Jubilaren und zahlreichen Interessenten konnte SEN-Kreisvorsitzender Walter Reiß auch Abordnungen aus Nürnberg und Unterfranken, Altlandrat Adolf Schilling und die ehemaligen Landtagsabgeordneten Friedrich Loscher-Frühwald und Hans Herold begrüßen.

Winkler gegen „Ausverkauf der deutschen Staatsbürgerschaft“

Im Schnelldurchgang griff Tobias Winkler aktuelle bundespolitische Themen auf. So würden SPD und Grüne den Mittelstand auch im Wortsinn „links liegen lassen“, hätten mit dem ursprünglich geplanten Heizungsgesetz viele verschreckt und auch die geplante Änderung des Wahlrechts habe Vertrauen zunichte gemacht. Nicht nur, dass „das Parlament in einer Nacht-und-Nebel-Aktion überrumpelt wurde“, vor allem aber würden durch den Wegfall der Direktmandate der Wählerwille ignoriert und örtliche Ansprechpartner weitestgehend entfallen. Als „Ausverkauf der deutschen Staatsbürgerschaft“ bezeichnete Winkler das geplante neue Staatsbürgerschaftsrecht, welches zudem zur Spaltung der Gesellschaft beitrage.

Behördenverlagerung brachte Arbeitsplätze

Der Landesvorsitzende der Senioren-Union der CSU (SEN), Altlandrat Franz Meyer, verband seinen Glückwunsch zum Jubiläum und „Dank für die großartige Arbeit“ mit etwas Lokalkolorit: Gemeinsam mit dem seinerzeitigen Landtagsabgeordneten Hans Herold habe er im Zuge der Behördenverlagerung das Vermessungsamt nach Neustadt gebracht. „Ich war als damaliger Finanz-Staatsekretär dreimal in der Kreisstadt, beim Spatenstich, beim Richtfest und bei der Einweihung“. Auch CSU-Ehren-Kreisvorsitzender Hans Herold ging auf das Thema ein: Er habe Franz Meyer mit seinen Forderungen für den Landkreis Neustadt a.d. Aisch – Bad Windsheim damals wohl auch etwas „genervt“. Heute verfüge Neustadt nicht nur über das Vermessungsamt, sondern auch das BayernLab, das Landesarchiv und etliches mehr. „Damit sind viele hochqualifizierte Arbeitsplätze im Landkreis geschaffen worden“.

SEN als Sprachrohr älterer Menschen

„Die Frauen und Männer, die vor 25 Jahren die Senioren-Union gründeten, hatten sich zum Ziel gesetzt, Sprachrohr für die älteren Menschen zu sein“, meinte Franz Meyer in seiner Laudatio. Sie hätten damit nicht nur einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenleben geleistet, sie „haben sich auch als wirksame Stimme innerhalb der CSU entwickelt“. Landesweit habe die SEN inzwischen etwa 12.000 Mitglieder in 100 Kreis- und acht Bezirksverbänden und zähle zu den aktivsten Arbeitsgemeinschaften der CSU, „als konstruktiver Ratgeber mit Erfahrung und Blick auf alle Generationen“.

Heute sei es mehr denn je gemeinsame Aufgabe, das demokratische Fundament zu stärken und sich mit klaren Ansagen gegen alles Radikale und gegen Extremisten zu stellen. „In Deutschland ist auch kein Platz für den radikalen Islamismus“, so Meyer, der beim Thema Migration von seinen Erfahrungen aus 2015 berichtete, wo er als damaliger Landrat des Landkreises Passau den Zustrom vieler Migranten zu bewältigen hatte.

Krankenhäuser auf dem Land erhalten

Bei der Finanzierbarkeit des Gesundheitswesens plädierte Meyer für den Erhalt der Krankenhäuser vor allem auf dem Land, was ja auch im Landkreis Neustadt a.d. Aisch – Bad Windsheim ein Thema sei. „Bei den Krankenhäusern lässt uns Lauterbach leider im Stich“, denn gerade auf dem Land sei die schnelle Not- und dauerhafte Grundversorgung von großer Bedeutung. Er sei davon überzeugt, dass sich die örtlichen Mandatsträger der CSU „mit aller Kraft für den Erhalt der beiden Krankenhäuser einsetzen“.

Politik, Information und Geselligkeit

SEN-Kreisvorsitzender Walter Reiß blickte auf die Gründung im Jahr 1999 zurück. Demnach war Anna-Luise Spitzl aus Bad Windsheim die Gründungsvorsitzende, ihr folgte 2001 Günter Rogowski, ebenfalls aus Bad Windsheim, und 2011 Roland Hegendörfer aus Emskirchen-Brunn. Reiß selbst habe sich mit seiner Amtsübernahme in 2018 zum Ziel gesetzt, die erfolgreiche Arbeit fortzusetzen. „Wir verbinden Politik mit Geselligkeit und Informationen“. Das reiche von politischem Gedankenaustausch und der Einbringung diesbezüglicher Ideen bis hin zu Firmenbesuchen und Ausflügen, zuletzt nach Südmähren. Bei einer der Reisen nach Gera sei auch die Partnerschaft mit dem SEN-Landesverband Thüringen und der SEN-Mittelfranken entstanden, so Walter Reiß.

Zur Ehrung für 25-jährige Mitgliedschaft waren Doris Kögler (Scheinfeld), Helga Gerhard (Obernzenn), Alfred Widulle (Bad Windsheim), Erich Schuh (Burgbernheim), Georg Dietlein (Wiebelsheim), Willi Seibold (Wilhelmsdorf) und Heinrich Meyer (Bad Windsheim) anwesend. Geehrt wurde auch für 20-, 15- und 10-jährige Mitgliedschaft. „Sie alle bringen sich nicht nur mit ihrer Lebenserfahrung ein, fast alle verfügen auch über langjähriges aktives Mitwirken in der Kommunalpolitik“, so Walter Reiß bei seiner Würdigung.

SEN-Bezirksvorsitzender Manfred Hopfengärtner aus Erlangen lobte den mehr als 100 Mitglieder zählenden hiesigen Kreisverband als „einen der aktivsten in Mittelfranken“ und überbrachte ebenso Jubiläumsgrüße, wie eine Delegation der Senioren-Union aus dem Landkreis Fürth unter Führung von Günther Keller aus Zirndorf.

Verantwortung, Vertrauen und Verlässlichkeit, so benannte SEN-Landesvorsitzender Franz Meyer die Leitmotive von Senioren-Union und CSU als der  Zukunftspartei: Und zur politischen Führung gehöre, „das Notwendige verständlich zu machen und auch danach zu handeln“. Bleibender Auftrag der SEN sei, mit Erfahrung die Zukunft generationenübergreifend mitzugestalten und für Freiheit, Frieden und Demokratie einzutreten.