Artikel vom 21.07.2020
Fleisch der kurzen Wege
Besuch des Fürther Schlachthofs
Bundesminister a.D. Christian Schmidt MdB, Marlene Mortler MdEP und Petra Guttenberger MdL besuchen Fürther Schlachthof
„Der Fürther Schlachthof könnte zum Vorbild für eine regionale Fleischverarbeitung und -vermarktung in ganz Bayern werden“, betonte Bundesminister a.D. Christian Schmidt MdB anlässlich seines Besuches im Metzger Schlachthof Fürth. „Seit fast 30 Jahren ist er ein Erfolgsmodell, der auf Handwerk, tierschutzgerechte Schlachtung und heimische Fachkräfte setzt. Er hat sich als Regionalvermarkter und verlässlicher Arbeitgeber etabliert, ist Garant für dezentrale Verarbeitung und damit für die gesamte Metropolregion von herausragender Bedeutung“, so Schmidt. „Gemeinsam mit der Europaabgeordneten Marlene Mortler und Landtagsabgeordneten Petra Guttenberger informierte er sich vor Ort über die geplante Sanierung und Erweiterung des Schlachthofs.
Rund 5,5 Millionen Euro seien laut Geschäftsführer Konrad Ammon 2020 an Investitionen vorgesehen. Er hofft auch auf Förderungen durch die Europäische Union, den Bund und den Freistaat. „Um eine gesicherte höhere Schlachtleistung zu gewährleisten, sind weitreichende bauliche und technische Maßnahmen unumgänglich, bevorzugt im Hinblick auf Tierwohl, Hygiene, Umwelt sowie Ressourcen- und Energieeffizienz“, so Ammon.
„Dass wir uns beim Genuss unserer Fleisch- und Wurstspezialitäten nicht nur am Geschmack erfreuen, sondern auch auf hochwertige und sichere Lebensmittel vertrauen dürfen, verdanken wir auch Unternehmen wie dem Schlachthof“, so Schmidt. „Deshalb sind Marlene Mortler, Petra Guttenberger und ich gerne bereit, im Rahmen unserer Möglichkeiten zu unterstützen.“ Seitens des Bundes wäre eine Förderung im Programm „Bundesförderung für Energieeffizienz in der Wirtschaft“ und im Rahmen der „Kälte-Klima-Richtlinie“ denkbar.
Petra Guttenberger MdL verwies auf ein am 27. Juli stattfindendes Gespräch zur Förderung regionaler Schlachthöfe mit den Beteiligten im Bayerischen Wirtschafts-ministerium. „Gut funktionierende regionale Verarbeitungs- und Vermarktungsstrategien sind von enormer Bedeutung. Das hat uns die aktuelle Situation deutlich vor Augen geführt. Deshalb ist es wichtig, Betriebe wie unseren Fürther Schlachthof zu unterstützen“, so Guttenberger.
Europaabgeordnete Marlene Mortler, Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Ernährung, Landwirtschaft und Forsten der CSU und Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (AGRI) des Europaparlaments betont. „Mir ist ein faires, gesundes und umweltfreundliches Ernährungssystem besonders wichtig. Und dazu gehört auch die entsprechende Erzeugung und Verarbeitung. In Brüssel gibt es leider noch keine konkreten Fördermittel für regionale Schlachthöfe, aber wenn wir in der EU von „Green Deal und „Farm to Fork“ sprechen, müssen wir auch hier investieren.“
„Wer das immer größer und immer weiter kritisch sieht, der kann im bodenständigen Fürther Metzgerschlachthof sozusagen das Gegenmodell zu Industrieschlachthöfen finden. Zudem müssen Tiere, die in Fürth geschlachtet werden, nicht vorher stunden- und tagelang hin- und hertransportiert werden“, so Schmidt. „Mit hochwertigem Fleisch, besten Zutaten und dem meisterlichen Können werden hier ausgezeichnete fränkische Fleisch- und Wurstwaren hergestellt. Deshalb setzen wir uns mit aller Kraft dafür ein, den Standort mit seinen Arbeitsplätzen und die Nahversorgung der Bürgerinnen und Bürger mit frischem Fleisch aus der Region zu sichern.“