Ortsverband Feldmoching

SEM Nord gefährdet die regionale Nahversorgung:

Landwirte protestieren gegen grün-rote Pläne für Feldmoching

Stoppt die SEM Nord: Diese Forderung haben heute betroffene Landwirte, Gärtner und weitere Grundstücksbesitzer in Feldmoching bekräftigt. Bei einer Protestaktion am Betrieb des Landwirts Andreas Grünwald wurde deutlich, warum etliche Menschen vor Ort die Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme (SEM) ablehnen und welche negativen Folgen eine Umsetzung der SEM für die gesamte Landeshauptstadt München hätte.

Zum Hintergrund: Die grün-rote Stadtregierung hat im Jahr 2020 ein 900 Hektar großes Areal in Feldmoching zum SEM-Untersuchungsgebiet erklärt – gegen den Willen der Menschen vor Ort und gegen frühere Beschlüsse. Auf diesem Gebiet, das der Größe von 1260 Fußballfeldern entspricht (oder zweieinhalb Mal so groß wie der Englische Garten ist), leben und arbeiten einige der letzten verbliebenen Landwirte und Gärtner in München. Sie bauen schwerpunktmäßig Getreide, Gemüse und Obst an, auf ihren Feldern wächst zum Beispiel das Gemüse für die Großmarkthalle und die Braugerste für die Münchner Augustiner Brauerei. Künftig soll in Feldmoching im großen Stil gebaut werden, um weiteren Zuzug zu ermöglichen.

Bei einer Befragung im Auftrag des Planungsreferats im Jahr 2020 gaben 25 Betriebe an, dass sie ihre Existenz durch die geplanten städtebaulichen Entwicklungen bedroht sehen. Das SEM-Planungsgebiet umfasst 440 Hektar landwirtschaftliche Flächen. Das Gutachten stellte damals fest: „Insgesamt würde ein Flächenverlust in dieser Größenordnung sehr wahrscheinlich zu einer Aufgabe vieler Betriebe führen“ (Quelle: Agrarstrukturgutachten Münchner Norden). Viele Bürgerinnen und Bürger vor Ort, die CSU im Bezirksausschuss 24 sowie die CSU/FW-Stadtratsfraktion fordern die Stadtverwaltung seit Jahren auf, die SEM zu stoppen und verträgliche Lösungen mit den Menschen vor Ort zu suchen. Leider ohne Erfolg, sogar im Gegenteil: Die Stadtverwaltung will die SEM in diesem Herbst mit einer Ideenwerkstatt weiter vorantreiben, die noch dazu – ebenfalls gegen einen Antrag der CSU/FW-Stadtratsfraktion – nicht vor Ort, sondern in der Münchner Stadtmitte im Gasteig stattfinden soll.

Die betroffenen Betriebe haben dies nun zum Anlass für eine erneute Protestaktion genommen, die vonseiten der CSU/FW-Stadtratsfraktion sowie der CSU-Fraktion im Bezirksausschuss gerne unterstützt wurde.