Pressemitteilung

„Menschliches Bayern: Digital leben – leichter leben - gleichberechtigte Teilhabe für alle“

Am Dienstag, den 2.4., fand auf Einladung von Thomas Huber MdL, Vorsitzender des Sozialausschusses, im bayerischen Landtag das erste, gemeinsame Expertengespräch von CSUnet und dem Forum der Menschen mit Behinderung in der CSU statt.  

Das Motto des Abends war: „Menschliches Bayern: Digital leben – leichter leben - gleichberechtigte Teilhabe für alle“  

„Heute bauen wir eine Brücke zwischen zwei wert- und zukunftsimmanenten Themen, die unsere Gesellschaft nachhaltig verändern werden. Digitalisierung und Inklusion. Während bei beiden Themen anfangs eine große Euphorie vorhanden war, ist in letzter Zeit zu spüren, dass der Wind in der gesellschaftlichen Diskussion zu drehen droht, Skepsis wächst und die Bedenkenträger schießen aus dem Boden, wie die sprichwörtlichen Pilze aus dem Waldboden. Die Politik steht hier in der Verantwortung den Befürchtungen entgegenzuwirken. Dies geschieht durch intelligentes Setzen der politischen Leitplanken und kann nur dann funktionieren, wenn die Theorie, die Politik, mit der Praxis durch einen Austausch wie heute zusammenkommt.“ so der klare Appell von Benedikt Lika, Vorsitzender des Forums Menschen mit Behinderung in seiner Begrüßung.  

Durch den Abend führte gekonnt der stellvertretende Landesvorsitzende des CSUnet, Gerhard Hopp, MdL. 

Folgende „Best practice Beispiele“ gaben einen Einblick in ihre innovativen Ideen:  

Die App CLEO ist ein digitaler Service für alle Menschen mit MS. Aus vier Kategorien können sich Patienten einfach und individuell ihre Unterstützung bei MS auf dem Smartphone zusammenstellen. Zu den Serviceleistungen gehören eine Chatmöglichkeit mit einem MS-Coach, der Fragen rund um die MS beantwortet, des Weiteren maßgeschneiderte Inhalte mit Tipps und Anregungen sowie Patientengeschichten und Aktuelles zum Leben mit MS. In einem persönlichen Tagebuch können Patienten entsprechend ihren Bedürfnissen ihren Krankheitsverlauf dokumentieren und Berichte erstellen lassen, um sich auf den Arzttermin vorzubereiten oder die Daten mit dem Arzt zu besprechen. ‚Cleo‘ bietet außerdem Trainingsprogramme für das eigene Wohlbefinden, die von Experten entwickelt und auf die Bedürfnisse von Menschen mit MS zugeschnitten sind.  

INKA Gebäudekonzept für Querschnittsgelähmte. Es handelt sich hierbei um ein Modellprojekt der digitalen Gesundheitsregion. Ziel des Projekts ist es bereits vorhandene smarte Elemente im Bereich des Bauens und Wohnens zu sammeln und somit ein virtuelles wie reales Kompendium für Architekten und (Bau-)Ingenieure sowie Hilfsmittelberater zu erstellen, um smarte praktikable Lösungen sogenannte AAL-Komponenten u.a. bei querschnittsgelähmten Personen zu ermöglichen und deren Beantragung und Einbau ins Haus zu erleichtern und ermöglichen.  

BIRNE 7 ist eine Initiative von Entwicklern, Kreativen und Querdenkern, welche durch die Umsetzung innovativer und nachhaltiger Technologien den Abbau von Barrieren und die Schaffung von Inklusion fördert. Sie bieten u.a den Austausch von bereits vorhandenen technischen Lösungen, gemeinsame oder interne Ideenfindungen. Projekte werden angestoßen, ein Entwicklerteam wird bereitgestellt, der jeweilige Prototyp wird entwickelt, das Projekt evaluiert und die Expertenmeinung eingeholt. Des Weiteren werden Workshops mit dem Schwerpunkt Digitalisierung, Technologie und Inklusion angeboten. „Unsere wichtigste Mission besteht darin, Menschen mit Behinderung eine zentrale digitale Plattform zur Lösung alltäglicher Barrieren zu bieten, indem zuvor allein agierende Strukturen wie Betroffene, Unternehmen und Organisationen in einem Inklusionsnetzwerk vereint werden.“ Sebastian Schroth, geschäftsführender Vorstand  

BFW Smartinfo: Die App BFW SmartInfo ist ein Kennzeichnungs- und Orientierungssystem, das blinden und sehbehinderten Menschen ein Stück Unabhängigkeit und Lebensqualität zurückgibt. Einmal installiert gibt die App an bestimmten Stellen eines Gebäudes oder Geländes automatisch Texte aus, die Wichtiges erläutern, die Umgebung erklären oder bei der Orientierung helfen.  

MUNEVO Drive für Rollstuhlfahrer: Das Startup aus München hat es sich zum Ziel gemacht mit Hilfe von neuen Technologien Alltagsassistenten für Rollstuhlfahrer zu entwickeln. Munevo ist eine neue Sondersteuerung für Menschen, die aufgrund von schweren Erkrankungsverläufen nicht mehr ihre Hände zur Steuerung eines Rollstuhls nutzen können. Im Gegensatz zu etablierten Steuerungen, werden erstmals Kopfbewegungen und Sprachbefehle mit Hilfe einer Smartglass erfasst. Durch gezielte Kopfbewegungen lässt sich der Rollstuhl intuitiv und innovativ steuern. Für den Nutzer ist das nicht nur komfortabler, sondern auch mit einer erhöhten Sicherheit beim Fahren verbunden. Die intelligent verarbeitete Software erkennt Gefahren und passt sich dem Nutzer an.  

"Bei der Digitalisierung darf es keine Barrieren geben. Gleichberechtigte Teilhabe für alle Menschen ist für uns und unsere Politik ein Muss. Wir haben in Bayern vielfältige innovative Projekte und Unternehmen, die - von den enormen Chancen der Digitalisierung überzeugt – diese für alle nutzbar machen wollen. Die Digitalisierung bringt mehr Barrierefreiheit mit sich und verhilft somit ganz praktisch zu mehr Teilhabe.“ so Gerhard Hopp zusammenfassend.  

Ein klarer politischer Auftrag aus dem Plenum konnte den weiteren anwesenden MdLs Barbara Becker, Andreas Jäckel, Benjamin Miskowitsch auf den Weg gegeben werden. Digitale Tools, die getestet und hilfreich sind, sollen so schnell wie möglich als neue PFLEGEHILFSMITTEL zugelassen werden. Dann können Sie von den Kassen erstattet werden, sodass pflegebedürftige Menschen und Behinderte sie sich leisten können - für mehr reale Barrierefreiheit und Teilhabe. Am Pflegepraxiszentrum PPZ. in Nürnberg werden solche digitale Hilfsmittel für den Pflegebereich bereits in der Praxis getestet und wissenschaftlich begleitet.