EAK-Landesverband

Kreuzgangfestspielen in Feuchtwangen

Mit christlicher Perspektive
Der Evangelische Arbeitskreis der CSU in Bayern besuchte die Festspiele

In der Vorstellung „Mord im Orientexpress“ am 6. Juli konnten die Kreuzgangspiele besondere Gäste begrüßen: Der evangelische Arbeitskreis der CSU in Bayern besuchte die Nachmittagsvorstellung des Krimi-Klassikers von Agatha Christie, der in diesem Theater-Sommer auf dem Spielplan steht.

Vor der Vorstellung im Kreuzgang gab Festspiel-Intendant Johannes Kaetzler im Fränkischen Museum eine Einführung in das Stück. Herbert Lindörfer, dritter Bürgermeister in Feuchtwangen und erster Vorsitzender des Fördervereins der Kreuzgangspiele, erzählte Wissenswertes zur Geschichte des Feuchtwanger Theaters und berichtete über aktuelle Projekte der Stadt. Moderiert wurde das Programm rund um den Theaterbesuch von Barbara Becker, Mitglied des Bayerischen Landtags und Landesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CSU in Bayern.

So eingestimmt verfolgten die Mitglieder und Gäste des Arbeitskreises die Vorstellung vor den romanischen Arkaden des ehemaligen Benediktinerklosters – auch hier ist die Grundlage eine christlich geprägte. Die Kreuzgangspiele tragen dieses Erbe in ihrem Namen.

Lebhaft und intensiv war die Diskussion im Anschluss an die Theateraufführung. Die Moderation übernahm wieder Barbara Becker – neben Johannes Kaetzler hatten nun noch die Pfarrerin und Evangelische Seelsorgerin bei der Bundespolizei in Bamberg, Dr. min. Miriam Groß, sowie der Hauptdarsteller des Hercule Poirot, Gerd Lukas Storzer, und die Dramaturgin Dr. Maria Wüstenhagen Platz genommen. Nach einer allgemeinen Vorstellung aller Rednerinnen und Redner kam das Gespräch bald zur zentralen Fragestellung des Stücks „Mord im Orientexpress“: Hier handelt es sich nämlich nicht nur um einen heiteren wie spannenden Krimi, sondern um eine Erzählung, die sich mit der fundamentalen Frage nach Recht und Gerechtigkeit beschäftigt. Besonders interessant waren die Gedanken der Theologin und Polizeiseelsorgerin Dr. Miriam Groß, behielt sie doch zwei wichtige Perspektiven im Blick: das Recht und die geltende Gesetzgebung auf der einen Seite und die Frage nach Schuld und Gnade auf der anderen Seite. Ebenso erhellend waren die Erfahrungen des Schauspielers, Geld Lukas Storzer, der in seiner Rolle als Meisterdetektiv auf der Bühne genau in diesem Spannungsfeld agieren muss und der in seinem Schlussmonolog als Poirot das Publikum befragt, ob sein Handeln wirklich gerecht war. Für das Theaterstück, aber auch für die Realität eine nicht einfach zu beantwortende Frage, die immer wieder neu gestellt und bewertet werden muss.

Die Einführung, der Theaterbesuch und die anschließende Diskussion – dies alles machte den Nachmittag für alle Beteiligten zu einem schönen und unterhaltsamen Erlebnis, aber auch zu einer Begegnung, die noch eine Zeit weiterwirken wird.