EAK-Bezirksverband Mittelfranken

Austausch mit der IKG Fürth

Foto (pmw) von links: Initiator und ehem. Bürgermeister Andreas Galster, Rabbiner David Zharko, MdB Ralph Edelhäußer, IKG-Vorstandsvorsitzende Julia Tschekalina, Innenminister Joachim Herrmann, MdB Tobias Winkler, EAK-Bezirksvorsitzender Jürgen Hopf und MdL Werner Stieglitz.

Evangelischer Arbeitskreis der CSU bei Israelitischer Kultusgemeinde Fürth. Joachim Herrmann: „Das Schutzversprechen gilt!“

Fürth (pmw). „Antisemitismus wird nicht geduldet, auch keine diesbezüglich motivierten Besetzungen von Universitäten“, so Innenminister Joachim Herrmann bei einem vom Evangelischen Arbeitskreis (EAK) der mittelfränkischen CSU initiierten Informationsgespräch mit der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Fürth. „Wir brauchen auch wieder mehr Respekt vor anderen Meinungen und anderen Religionen“.

Bei dem Gedankenaustausch mit Repräsentanten der IKG Fürth und der CSU in Mittelfranken hatte Vorstandsvorsitzende Julia Tschekalina nicht nur die Jüdische Gemeinde, das Museum und die laufenden Projekte vorgestellt, sie bedauerte dabei, auch von einer schwierigen Zeit mit viel Antisemitismus berichten zu müssen.

In der Diskussion wurde deutlich: Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 werde das Existenzrecht Israels wieder zunehmend in Frage gestellt und es sei ein globaler Anstieg des Antisemitismus mit wieder mehr physischen Übergriffen auf Juden gekommen. Dabei zeigte sich Julia Tschekalina aber erfreut über die Zusage von Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann, das Schutzversprechen voll umzusetzen.

Der Antisemitismus verstecke sich hinter pauschaler Israel-Kritik und beginne sogar schon bei Kindern, meinten Vertreter der IKG. Er gehe quer durch gesellschaftliche Schichten und zeige vielfältige Formen. Das gelte nicht nur für extrem rechte wie linke Positionen, sondern auch für intellektuelle Kreise. Deutsche Juden würden oft als Projektionsfläche für die Geschehnisse in Israel und im Nahen Osten gemacht, sobald man sich als Jude outet.

„Es geht um das jüdische Leben heute in Deutschland, welches geschützt werden muss“, sagte Bundestagsabgeordneter Tobias Winkler, und Landtagsabgeordneter Werner Stieglitz ergänzte: „Wir stehen auf allen Ebenen an Ihrer Seite“.

Nach Aussage von Joachim Herrmann müsse unterschieden werden zwischen dem jüdischen Leben in Deutschland und dem Staat Israel. „Das Existenzrecht Israels gehört zur Staatsräson in Deutschland“, dazu bekenne sich die CSU unabhängig von jeweiligen Regierungen. Letztlich waren sich IKG, EAK und CSU einig: „Wir wollen und werden den interreligiösen Dialog verstärken“ und die CSU-Mandatsträger betonten: „Sie können sich ohne Wenn und Aber auf unsere Solidarität verlassen“.