AKH-Landesverband

Psychische Gesundheit im Studium

Psychische Gesundheit im Studium. Eine Kooperationsveranstaltung von AKH, GPA und RCDS.

Am 24. März 2025 veranstalteten der Arbeitskreises Hochschule und Kultur der CSU (AKH), der Gesundheits- und Pflegepolitische Arbeitskreis der CSU (GPA) und der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) eine Kooperationsveranstaltung zum Thema „Psychische Gesundheit im Studium“ in der CSU-Landesleitung in München. Ziel der Veranstaltung war es, im Rahmen einer Bestandsaufnahme die aktuellen Herausforderungen und Lösungsansätze im Bereich der psychischen Gesundheit von Studentinnen und Studenten zu beleuchten.

Den Anstoß zu dieser Veranstaltung erbrachte Sandra Mölter vom AKH-Würzburg, die als Leiterin der Kontakt- und Informationsstelle für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung (KIS) an der Universität Würzburg tätig ist. 

Die Kooperation mit Vertretern und Gästen von GPA und RCDS ermöglichte eine umfassende Betrachtung der Thematik aus universitärer, medizinischer und studentischer Perspektive.

Neben zahlreichen Fachexperten nahm auch der Bayerische Behindertenbeauftragte Holger Kiesel an der Veranstaltung teil. Den Auftakt bildete die Vorstellung der best3-Studie „Studieren mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung“ durch Jens Kaffenberger, Leiter der Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung des Deutschen Studierendenwerks. Im Anschluss diskutierten Dr. Stephan Oetzinger, MdL (AKH-Landesvorsitzender), Bernhard Seidenath, MdL (GPA-Landesvorsitzender), Joseph Mörtl (RCDS-Landesvorsitzender) und Jens Kaffenberger mit den anwesenden Gästen. 

In der Diskussion wurde deutlich, dass psychische Erkrankungen unter Studierenden zunehmen und bereits einen erheblichen Einfluss auf die Abbruchquoten haben. Die best3-Studie zeigt eine deutliche Zunahme beeinträchtigter Studierender, weshalb für die kommende best4-Studie eine eigene Länderauswertung für Bayern angeregt wurde, um regionale Herausforderungen gezielt anzugehen. Gleichzeitig wurde der dringende Ausbau psychologischer Beratungsangebote gefordert, da viele Hochschulen hier unterbesetzt sind. Ein weiteres Problemfeld stellt die Inanspruchnahme von Nachteilsausgleichen dar: Viele Studierende nehmen ihre Rechte nicht wahr, da sie von bürokratischen Hürden und der Angst vor einem Rechtfertigungsdruck abgeschreckt werden. Hier müssen Verfahren vereinfacht und besser kommuniziert werden. Auch die finanzielle Situation vieler Studierender wurde als Stressfaktor thematisiert. Darüber hinaus wurden strukturelle Reformen im Hochschulsystem angeregt, darunter flexiblere Prüfungsmodalitäten für chronisch kranke Studierende, eine Reduzierung der Prüfungsdichte, Alternativen zum klassischen Staatsexamen sowie die Einführung echter Teilzeitstudiengänge. Zudem wurde betont, dass Hochschulen leichteren Zugang zu Informationen über Beratungsangebote ermöglichen und das akademische Personal für psychische Gesundheitsfragen sensibilisiert werden sollte. Schließlich wurde die unzureichende psychische Gesundheitsversorgung in Deutschland kritisiert: Lange Wartezeiten auf Therapieplätze und der Fachärztemangel erschweren eine schnelle Hilfe für betroffene Studierende. Als mögliche Lösung wurde die verstärkte Ausbildung von „Mental Health First Aiders“ an Hochschulen vorgeschlagen, um eine niedrigschwellige Erstunterstützung sicherzustellen.

Die Veranstaltung zeigte eindrücklich, wie wichtig es ist, die psychische Gesundheit von Studierenden stärker in den Fokus zu rücken. Die gesammelten Erkenntnisse und Forderungen sollen nun in die politische Arbeit der beteiligten Organisationen einfließen.