Artikel vom 11.01.2025
AKH-Bezirksverband Niederbayern
Woher kommt das Rautenbanner? Ein Besuch in Bogenberg.

Bogen/Niederbayern, den 11. Januar 2025: Als Jahresauftakt unternahm der AKH-Bezirksverband Niederbayern einen Ausflug in das Kreismuseum Bogenberg und durfte dort auf Initiative der Museumsleiterin Barbara Michal einen Blick in das nicht-öffentliche "Sonderdepot Hinterglasbilder" werfen. Die mitreißenden Erläuterungen zum Thema "Sammeln von Sakralem" mit der Schwerpunktsetzung auf die jahrhundertealte Wallfahrt zum Marienheiligtum Bogenberg und ein "Vorblick" auf die Eröffnung der neuen und mit Spannung erwarteten Sonderausstellung zum Thema "Miteinander. Über Vereine auf dem Land." (ab April 2025) begeisterte die hochkarätige Besuchergruppe.
Eingangs stellte Frau Michal die Strahlkraft des weiß-blauen Rautenbanners anhand der jüngst erstellten Vitrinen mit weltweiten Exponaten zu aus Bogen stammenden Rauten-Wappen vor. "Die weiß-blauen Rauten sind das bayerische Wahrzeichen schlechthin", so Michal. Der Rautenschild symbolisiert heute Bayern als Ganzes. "Sein Wappen mit den weiß-blauen Rauten ist weltweit bekannt und zunehmend ein Symbol für Gemütlichkeit und Gastfreundschaft, Weltoffenheit und Wirtschaftskraft, für „Leben und leben lassen“ unter weiß-blauem Himmel", erläuterte die Museumsleiterin. Vom Ledergürtel bis zum Weißwursttopf - alles erhält mit dem aus dem Bogner Grafenwappen entstandenen Rautenbanner einen besonderen "Effekt" und wird vornehmlich mit dem Freistaat verbunden.
Eingangstor zum Bayerischen Wald - die Wallfahrtskirche auf dem Bogenberg
Sie ist seit 500 Jahren eine Pilgerstätte für Marienverehrer", erklärte Barbara Michal im zweiten Teil der Führung, in der sie die religiösen Aspekte sowie die Entwicklungsgeschichte der Besiedlungen am "Berg" kenntnisreich vorstellte. Der Berg mit seinem südlichen Steilhang und der Wallfahrtskirche sind schon von Weitem ein besonderer Blickfang und ein Naturdenkmal an sich. Was Altötting für das Oberland darstellt, ist nach Michals Meinung der "Heilige Berg Niederbayerns" für das Unterland. Seit mehr als 500 Jahren pilgern Marienverehrer auf den Bogenberg. Die Mirakelbücher, historischen Andachtsbilder und viele weitere Exponate, die im Museum bestaunt werden können, unterstreichen die Bedeutung der Wallfahrt.
Das Bogenberger Kleinod ist eine wichtige katholische Wallfahrtsstätte im Bistum Regensburg und hatte in der Vergangenheit bayernweite Strahlkraft. Sie gilt als eine der ältesten, kontinuierlich bestehenden Marienwallfahrtsstätten Bayerns. Aus diesem Grund wird der 118 Meter über der Donau aufragende Bogenberg auch als Heiliger Berg Niederbayerns. Die spätgotische Hallenkirche wurde zwischen 1463 und 1513 erbaut und war schon vor Jahrhunderten Ziel vieler Wallfahrten. Bis zu über einem Dutzend Wallfahrten täglich sind zu den Hochfesten in den Archiven verzeichnet. Insbesondere an den Patronatsfesten Mariä Himmelfahrt (Gedenktag: 15. August) und Kreuzauffindung (Gedenktag: 3. Mai) versammelten sich tausende Pilger zum Gebet unter dem Gnadenbild. Die Volksfrömmigkeit hat sich bis in unsere Zeit erhalten. Aktuell wird die pastorale Betreuung der Wallfahrt durch vier Krakauer Franziskanerbrüder gewährleistet.
Das gotische Gnadenbild der „mater gravida“, der schwangeren Gottesmutter, versammelt noch heute Menschen aus nah und fern mit ihren Gebetsanliegen und der Hoffnung auf Fürsprache und Hilfe. Kulturkreisverantwortlicher Christian Hirtreiter und Prof. Dr. Gerhard Waschler dankten für das großartige Engagement um das Museum. Bei der historischen Orgel im Museum konnte die Passauer Organistin Elisabeth Rickl einige Probestücke zum Besten geben. Der Mitmachfaktor für die teilnehmenden Funktionsträger war enorm.