Sen-Ortsverband Friedberg im KV Augsburg-Land

Impfstoff gegen Grippe???

Die Vorsitzende der Senioren-Union Friedberg, Annemarie Schulte-Hechfort, berichtet von ihren eigenen Erfahrungen mit dem Impfstoff gegen Grippe. Das lässt sie aktiv werden.

Wann gibt es genügend Grippe-Impfstoff? Mit dieser Frage wendet sich die Vorsitzende der CSU-Senioren-Union Friedberg, Annemarie Schulte-Hechfort, an den CSU-Bundestags-abgeordneten Hansjörg Durz.

"Wir Senioren möchten nicht noch neben der Covid-19-Infektionswelle einer zusätzlichen Grippewelle ausgesetzt sein, gegen die es ja einen Impfschutz gibt", betont sie.

 Wie berichtet ist der Impfstoff entgegen der Ankündigung von Gesundheitsminister Jens Spahn derzeit kaum verfügbar. In vielen Arztpraxen und Apotheken werden bereits Wartelisten geführt, da kein Impfstoff mehr nachgeliefert wird.

 „ Ich selbst habe am 14. Oktober mit einem Rezept meines Hausarztes in Friedberger und einigen Augsburger Apotheken versucht, Impfstoff gegen Grippe zu erhalten. Die Auskunft war stets dieselbe: „Der Impfstoff ist derzeit nicht lieferbar, frühestens Ende November/Anfang Dezember diesen Jahres. Ich könne mich nur auf eine Warteliste setzen lassen, wobei mir von einigen Apotheken auf Nachfrage gesagt wurde, daß bereits über 200 Personen auf ihren Wartelisten aufgeführt seien“ berichtet die ehemalige CSU-Stadt- und Kreisrätin. Auch das Gesundheitsamt Aichach-Friedberg konnte ihr nicht weiterhelfen .

 Schulte-Hechfort stellt die Frage, wie sich die Informationen vereinbaren ließen mit dem Auftritt des Gesundheitsmisters in der ARD Tagesschau am 14.10.um 20.00 Uhr, in dem dieser sich nicht nur werbewirksam vor laufenden Kameras impfen ließ und erklärte, daß genügend Impfstoff zur Verfügung stehe und insbes. Risikogruppen wie ältere Menschen aufforderte sich umgehend impfen zu lassen .“Mangels vorhandenen Impfstoffs geht nach Meinung von Schulte-Hechfort diese Aufforderung jedoch ins Leere und bewirkt nichts.

 „ Verständnis hätte ich ja, so Schulte-Hechfort,  wenn die Verteilung insgesamt ein oder zwei Wochen in Anspruch nähme, nicht jedoch, wenn man bis Anfang Dezember warten muss, dann einen Arzttermin braucht und der Schutz gegen die Grippe erst ca. 14 Tage nach Impfung eintritt. Dann ist bereits das Jahresende 2020 erreicht und ein ausreichender Impfschutz insbesondere für Senioren nicht vorhanden, obwohl bis dahin sicher eine erste Grippewelle hinter uns liegt,“ so die Kritik.
 
 Schulte-Hechfort hat sich daher an den CSU-Bundestagsabgeordneten Durz, ihren Abgeordneten im Wahlkreis, gewandt und ihn gebeten, sich mit dem Bundesgesund-heitsminister und dessen Arbeitsstab in Verbindung zu setzen und den Bürgern eine ehrliche Antwort zu geben, ob dieser Impfstoff überhaupt vorliege, wann er in Bayern verteilt werde und wann damit zu rechnen sei, dass er bei den Menschen ankomme.

Eine Antwort des Abgeordneten Durz und des Gesundheitsministeriums liegen mir inzwischen vor, so Schulte-Hechfort, die zwar eine Erklärung für den Engpass geben, jedoch keine Lösung des Problems darstellen. Begründet wird die verzögerte Auslieferung zur Zeit damit, “ dass die Impfstoffdosen nicht gleichzeitig, sondern nur in Teilmengen produziert und deshalb auch nur in mehreren Chargen nacheinander ausgeliefert werden könnten, und deshalb es bei hohen Nachfragen zu Engpässen komme.“

Zusammenfassend lässt sich daher sagen:

 Diese Erläuterung hilft eigentlich niemandem weiter, und steht im Widerspruch zu der Aufforderung des Ministers Spahn, sich zur Vermeidung einer Grippewelle impfen zu lassen. Offenbar funktioniert die rechtzeitige Verteilung von Impfstoff nur bei niedriger Nachfrage, versagt jedoch bei hoher Nachfrage und wird zum Lotteriespiel, wann der einzelne die Chance einer Impfung erhält. Mit dieser traurigen Wahrheit wollte uns wohl der Gesundheitsminister nicht konfrontieren.

Autorin Annemarie Schulte-Hechfort mit Augsburger Allgemeine

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