Abschaltung des Bundes-Klinik-Atlas

Senioren-Union fordert Abschaltung des Bundes-Klinik-Atlas

Patienten werden verunsichert, nicht unterstützt

Der anhaltenden Kritik an dem vom Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gestarteten Bundes-Klinik-Atlas schließt sich die Senioren-Union der CSU an. Sie fordert, den Atlas aus dem Internet zu nehmen. „Wenn sich große Verbände und einzelne Ärzte, Krankenkassen und Krankenhäuser weiterhin gegen die Nutzung des Bundes-Klinik-Atlas aussprechen, sollte das Informationsangebot umgehend vom Netz genommen werden“, fordert Franz Meyer, Landesvorsitzender des Senioren-Union der CSU. „Statt Transparenz zu schaffen und Entscheidungen zu erleichtern, werden die Patienten irregeführt, durch unvollständige und fehlerhafte Informationen anhaltend verunsichert. Die einzige Lösung ist es, den Bundes-Klinik-Atlas abzuschalten.“

Im Rahmen des Krankenhaustransparenzgesetz wurde von der Bundesregierung der Bundes-Klinik-Atlas entwickelt und vor wenigen Wochen gestartet. Patienten sollten verständlich und transparent über den Umfang und die Qualität der Versorgung in Krankenhäusern informiert werden. Unmittelbar nach seiner Einführung gab es aus dem Gesundheitsbereich vielfältige Hinweise auf Probleme mit diesem Informationsangebot, mit unvollständigen, unverständlichen und teilweise falschen Darstellungen im großen Umfang. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der den Atlas mit großen öffentlichen Auftritten gestartet hatte, räumte die umfänglichen Fehler und Mängel im Bundes-Klinik-Atlas ein. Er kündigte Nachbesserungen an, jedoch weigert sich das Bundesgesundheitsministerium, die Lösung offline stellen.

„Die Entscheidung eines Patienten und der beratenden Ärzte zu einem Krankenhausaufenthalt ist vielschichtig und berücksichtigt unterschiedliche Aspekte. Beispielsweise ist die geographische Nähe gerade im ländlichen Raum ein Kriterium, dem oft Vorrang gegeben werden muss vor einer Spitzenbewertung in einer Krankenhausstatistik“ erklärt Dr. Christian Alex, Leiter der Arbeitsgruppe Gesundheit und Pflege im Landesvorstand der Senioren-Union der CSU. „Der Hinweis des Bundesgesundheitsministeriums, der Bundes-Klinik-Atlas sei ein lernendes System, das permanent nachgebessert würde, ist an Zynismus nicht zu übertreffen. Jeder Patient hat zu jeder Zeit den Anspruch einer bestmöglichen Information und Beratung. Durch den Bundes-Klinik-Atlas wird nicht mehr Transparenz in der Krankenhausbehandlung geschaffen, sondern Patienten und Ärzte werden durch fehlende und falsche Daten in die Irre geleitet. Es kann nur eine Konsequenz geben: in der jetzigen Form muss der Bundesklinik Atlas umgehend abgeschaltet werden.“