MU-Landesvorsitzender Sebastian Brehm, MdB

Neuer Insolvenzrekord ist alarmierend

Angesichts weiter deutlich gestiegener Insolvenzzahlen fordert der Mittelstand „ein Ende der rot- grün-gelben Belastungspolitik und eine klare und konsequente Wachstumspolitik“. „Wir sehen mit großer Sorge, dass vor allem der Mittelstand als Motor von Wirtschaft und Arbeitsmarkt von der Negativ-Entwicklung betroffen ist. Das ist alarmierend“, sagte der Vorsitzende der CSU-Mitteltands-Union, Sebastian Brehm, sagte am Dienstag in München.

Er betonte: „Dringend nötig sind jetzt endlich eine Steuerreform mit Entlastungen für Unternehmen sowie Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen, ein konsequenter Bürokratieabbau und eine Begrenzung der Sozialausgaben. Ein großes Problem sind auch die viel zu hohen Energiepreise. Hier brauchen wir rasch eine Senkung der Energiesteuern auf das europäische Mindestniveau.

Statt die Menschen immer stärker von staatlichen Transferleistungen abhängig zu machen, brauchen wir Rahmenbedingungen, die den Menschen ein auskömmliches Leben durch eigene Leistung ermöglichen und das Aufstiegsversprechen der Sozialen Marktwirtschaft wieder erfüllen. Leistung muss sich wieder lohnen.“

Laut des aktuellen Insolvenztrends des Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hat die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften im April den dritten Monat in Folge einen neuen Höchstwert erreicht. Mit 1.367 Insolvenzen liegt der aktuelle Wert um 47 Prozent höher als im April 2023 und um 40 Prozent über dem April-Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019, also vor der Corona-Pandemie.

Bei den größten 10 Prozent der Unternehmen, deren Insolvenz im April gemeldet wurde, waren rund 34 000 Arbeitsplätze betroffen. Die Zahl der betroffenen Beschäftigten war damit dreimal so hoch wie im Vormonat, doppelt so hoch wie im Vorjahresmonat und lag bei 360 Prozent eines durchschnittlichen April vor der Corona-Pandemie. Seit Beginn der Erhebung am IWH im Jahr 2016 lag die Zahl der betroffenen Jobs nur im Juli 2020 höher.