MU-Landesvorsitzender

Michelbach rügt Heil: Kein Jugendwahn in der Wirtschaft

Rente mit 63 verschärft Fachkräftemangel

München – Der Vorsitzende der CSU-Mittelstands-Union, Hans Michelbach, hat die Klage von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil über einen angeblichen Jugendwahn in der Wirtschaft mit Nachdruck zurückgewiesen. „Tatsächlich ist die Zahl älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gestiegen. Ihr Anteil an den Belegschaften hat sich in den vergangenen gut zehn Jahren deutlich erhöht. Hierzu leisten vor allem die mittelständischen Unternehmen einen erheblichen Beitrag. Die Betriebe wissen nämlich, was sie an ihren erfahrenen Fachkräften haben“, sagte Michelbach am Donnerstag in München.

Der Sprecher des Wirtschaftsflügels warf Heil zugleich vor, es gehe dem Minister offenbar nur darum, das „von der SPD selbst gezimmerte Feindbild vom unsozialen Kapitalisten“ zu befriedigen“. Wer in einer Zeit, in der mangels Bewerbern die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen zunehme, von Jugendwahn in der Wirtschaft spreche, habe offenbar „ein massiv gestörtes Verhältnis zur Wirklichkeit“.

 „Wir brauchen angesichts des hohen Fachkräftebedarfs mehr beruflichen Nachwuchs. Deshalb müssen die Betriebe immer intensiver um die jungen Leute werben. Das hat nichts mit Jugendwahn zu tun, sondern ist schlicht ein Erfordernis der Zukunftssicherung“, kritisierte Michelbach.

Die Fachkräftelage werde zudem durch die von der SPD durchgesetzte Rente mit 63 verschärft. Von der Rente mit 63 machten vor allem gut ausgebildete ältere Facharbeiter Gebrauch. „Seit der Einführung der Rente mit 63 hat sich die Beschäftigungsdynamik im Bereich der älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern deutlich verringert. Während sich die Zahl der Beschäftigten über 60 Jahren etwa in der Metall- und Elektroindustrie seit 2006 um durchschnittlich elf Prozent pro Jahr erhöhte, brach dieses Wachstum nach Einführung der Rente mit 63 auf 4,6 Prozent pro Jahr ein“, erläuterte Michelbach, der auch stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) ist. +++