Artikel vom 13.05.2020
Corona Krise
Aktuelles zu Elterngeld, Partnerschaftsbonus und Mehrfachbelastung
Familien und hier insbesondere den Frauen, wird in der Corona-Krise sehr viel abverlangt.
Sie schultern ohnehin zu „normalen Zeiten“ schon eine Menge, wenn es um Beruf, Haushalt, Kinder und die ganze Organisation drum herum geht. Aber aktuell leisten sie dreimal so viel - und wie es Frauen so an sich haben, tun sie das zumeist lautlos und wie selbstverständlich gleichzeitig.
Die Mehrfachbelastung der vergangenen Wochen ist immens und ein wirkliches Ende ist leider noch nicht abzusehen. Deshalb müssen wir jetzt Sorge dafür tragen, dass sie sich langfristig nicht negativ auf Kinder und Familien auswirkt oder sie uns in das letzte Jahrhundert zurück katapultiert. Ich ziehe deshalb vor jeder Frau den Hut, die in den vergangen Wochen ihren wichtigen Teil dazu beigetragen hat, dass es den Umständen entsprechend weiterläuft. Eines steht aber heute schon fest: Frauen -vor allem aber Mütter- sind besonders stark, sowohl beruflich wie auch privat, von der Corona-Krise belastet. Ich übertreibe nicht, wenn ich aus voller Überzeugung sage: Frauen schultern die Krise!
Deshalb ist es wichtig, dass wir sie nicht mit der immensen Herausforderung allein lassen. Wer Hilfe braucht, bekommt sie auch.
Schwangere brauchen sich jetzt keine Sorgen zu machen, dass ihr Elterngeld wegen Corona künftig geringer ausfällt. Es wird sichergestellt, dass weiterhin ihr Einkommen aus der Zeit vor der Corona-Krise zur Grundlage des künftigen Elterngelds gemacht wird. Das hilft Schwangeren und ihren Partnern, die aktuell wegen Kurzarbeit ein geringeres Einkommen haben. Sie können sich auf ihr Baby freuen, ohne sich Sorgen machen zu müssen.
Das nun im Bundestag beschlossene Gesetz sieht auch vor, dass Eltern, die in systemrelevanten Branchen und Berufen arbeiten, ihre Elterngeldmonate aufschieben können. Ist es ihnen nicht möglich, ihre Elterngeldmonate zwischen dem 1. März und dem 31. Dezember 2020 zu nehmen, sollen sie diese nehmen können, wenn die Situation überstanden ist, spätestens zum Juni 2021.
Außerdem sollen Eltern den so genannten „Partnerschaftsbonus“ nicht verlieren, wenn sie aufgrund der Corona-Krise aktuell mehr oder weniger arbeiten als geplant. Der Partnerschaftsbonus ist eine zusätzliche Leistung, die Mütter und Väter bekommen, die gleichzeitig Teilzeit arbeiten, um sich die Kindererziehung zu teilen.
Noch etwas, was mir persönlich ganz besonders am Herzen liegt: Die Corona-Krise belastet auch die Partnerschaft und bringt Familien an die Grenzen. Deshalb, wenn es Probleme gibt oder wenn Sie das Gefühl haben, dass Unterstützung benötigt wird, melden Sie sich bei den zahlreichen Hotlines gegen Gewalt, bei Kummer, Depressionen oder bei Familienproblemen. Niemand ist in dieser schwierigen Zeit allein, es gibt Hilfe! Scham und Ängste sind unnötig, denn um Hilfe zu bitten, ist völlig menschlich.
Es ist jetzt gut und wichtig, dass wir besonnenen Schrittes wieder in Richtung neuer Normalität gehen und Stück für Stück Öffnungen zulassen. Wenn wir jetzt alle miteinander Rücksicht walten lassen und weiterhin diszipliniert sind, dann geht noch mehr. Wir müssen uns immer wieder selbst den Spiegel vorhalten und die Risiken, denen wir uns selbst und anderen aussetzen, abschätzen. Jetzt liegt es an uns allen!
Deshalb, liebe Frauen, vielen Dank, dass Sie in diesen intensiven Wochen unter Beweis stellen, wer das eigentlich starke Geschlecht ist! Gemeinsam meistern wir die Krise.
Bleiben Sie gesund!
Herzlichst
Ihre
Daniela Ludwig
Vorsitzende