PJG Familie und Frauen + Verbindungen leben

Fachgespräch der FU-Projektgruppen

Kriseninterventionsteam & Notfallseelsorge – Akuthilfe für die Seele

Es gibt Momente, in denen Menschen plötzlich aus der Normalität ihres Lebens gerissen werden z. B. durch das Miterleben eines schweren Verkehrsunfalls, den Tod von Angehörigen oder durch die Hilflosigkeit während einer Katastrophe.

In diesen akuten Krisensituationen helfen die speziell geschulten ehrenamtlichen Einsatzkräfte durch eine fachkundige seelische Erstbegleitung zu jeder Tages- und Nachtzeit an jedem Tag im Jahr. 

Sie leisten eine erste psychische Stabilisierung der Person, helfen mit einem stark belastenden Erlebnis in der momentanen Situation zurechtzukommen und vermitteln Kontakte zu weiteren Hilfsangeboten.

Dipl. päd. Angela Hammerl, Leiterin des Dozentenpools der Landeszentralstelle PSNV Bayern und Anna Maria Laber, 1. Vorsitzende des Kriseninterventionsdienstes Garmisch-Partenkirchen e. V. informierten in einem virtuellen Fachgespräch die Teilnehmenden der Projektgruppen „Verbindungen leben - Netzwerke pflegen“ & „Familie und Frauen“, zu der die Leiterinnen Claudia Krüger-Werner, Dr. Silke Launert, MdB und Barbara Gerl geladen hatten.

Die Referentinnen gaben Auskunft über:

  • Aufgabenschwerpunkte
  • steigende Einsatzzahlen, gerade durch Großschadenslagen (Beispiel: Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen am 3. Juni 2022 mit fünf Toten und 78 zum Teil schwer Verletzten)
  • dem wachsenden Bedarf an ehrenamtlichem Personal
  • die umfangreiche Ausbildung von der psychosozialen Fachkraft bis hin zum Leiter/Fachberater PSNV
  • Herausforderungen zur Finanzierung
  • fehlende gemeinsame rechtliche Grundlagen
  • Versorgungslücken

Alle Teilnehmenden bestätigten, dass es nicht genügt, nur physische Verletzungen zu versorgen, es müssen auch die psychischen Folgen extrem belastender Ereignisse behandelt werden.

Dieses Bewusstsein muss in der Gesellschaft noch viel mehr geschärft werden.

Das PSNV-System ist eine wichtige Säule im Notfall- und Katastrophensystem. 

Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfermüssen aber finanziell, strukturell sowie personell unterstützt werden, damit dieses Engagement nicht zur zusätzlichen eigenen Belastung wird. Applaus und wörtliche Anerkennungen sind löblich, reichen aber nicht allein. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer leisten einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft.

Hier können Sie den Bericht als pdf herunterladen.