Artikel vom 11.03.2023
CSA Landesverband
Pflegekongress 2023
Gemeinsamer Pflegekongress von CSA, GPA und SEN
Staatsminister Holetschek fordert von Bundesregierung rasche Pflegereform
Zum gemeinsamen Pflegekongress hatten die drei CSU-Arbeitsgemeinschaften Senioren-Union (SEN), Arbeitnehmer-Union (CSA) sowie der Gesundheits- und Pflegepolitische Arbeits-kreis (GPA) eingeladen. Selten war ein Kongress von so starkem Engagement, persönlicher Betroffenheit und Willen zur Verbesserung der Situation getragen wie dieses Treffen in der CSU-Landesleitung. In seiner Begrüßung betonte der CSA-Landesvorsitzende Dr. Volker Ull-rich, MdB: „Das Thema Pflege ist in die DNA der CSU eingeschrieben, denn es geht um das christliche Menschenbild und die soziale Verantwortung in unserem Land.“
Der GPA-Landesvorsitzende Bernhard Seidenath, MdL stellte in seinem Grußwort die drama-tische Situation in der Pflege dar, machte aber gleichzeitig auch auf die vielen Initiativen und Maßnahmen der CSU aufmerksam. Die CSU-Landtagsfraktion unterstützt unter ande-rem die Einrichtung von Springerpools in der Pflege, die Schaffung einer Pflegepädagogen-prämie sowie die Rückgewinnung von Pflegekräften. Weiterhin wies der Vorsitzende auf die vorhandenen GPA-Positionspapiere „Wege aus dem Fachkräftemangel“ und „Vorschläge zur Pflegestrukturreform“ hin (abrufbar unter: https://www.csu.de/partei/parteiarbeit/arbeitskreise/gpa/gpa-positionen/) .
Pflegende Angehörige
Unter der Leitung des GPA-Ehrenvorsitzenden und Leiter der SEN-AG Gesundheit und Pflege, Dr. med. Christian Alex, diskutierten die Abgeordnete Emmi Zeulner, MdB, die Vorsitzende der pflegenden Angehörigen e.V.,
Kornelia Schmid, und der Leiter des Landesamts für Pflege, Achim Uhl, das Thema „Ambu-lante Pflege & Pflegende Angehörige – Wie können wir den wachsenden Herausforderungen begegnen?“. Dr. Alex fasste wie folgt zusammen: „70 bis 80 Prozent der Pflegebedürftigen werden zu Hause durch Angehörige gepflegt. Dabei sind die Betroffenen oft auf sich allein gestellt, sei es finanziell, sei es bei der Beratung oder anderen Hilfestellungen.
Trotz einer zunehmenden Zahl von Pflegebedürftigen gibt es immer weniger ambulante Pflegedienste, weil sie kein Personal finden. Nicht nur die Vereinbarkeit von Familie und Be-ruf, auch die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf muss in Gesellschaft und Politik endlich ei-nen höheren Stellenwert bekommen, der sich beispielsweise auch in der Rente auswirkt. Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern mindestens zwölf, wenn nicht sogar nach zwölf. Die Uhr bleibt nicht stehen.“
Stationäre Pflege
Das zweite Panel befasste sich mit dem Thema „Stationäre Pflege – Wege aus dem Fachkräf-temangel“. Der Präsident der Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB), Georg Sigl-Leh-ner, wies darauf hin, dass 10 Prozent der stationären Plätze wegen Personalmangels nicht besetzt werden könnten. Eine Auslastung von 95 Prozent sei für die Wirtschaftlichkeit eines Pflegeheimes aber notwendig. Der eklatante Personalmangel könne auch nicht im Ansatz durch Anwerbungen im Ausland abgefangen werden. Staatsministerin a.D. Christa Stewens und Erich Irlstorfer, MdB bestätigten die dramatische Entwicklung. „Wir laufen auf eine hu-manitäre Katastrophe zu, wenn sich nichts ändert“, so der Moderator und GPA-Landesvorsitzende Bernhard Seidenath, MdL.
Staatsminister Holetschek fordert rasche Pflegereform
Höhepunkt des Pflegekongresses war die Rede von Staatsminister Klaus Holetschek. Der Bayerische Gesundheitsminister nannte konkrete Vorschläge, wie Verfahren beschleunigt und bürokratische Fehlentwicklungen abgebaut werden könnten. Er betonte: „Für mich ist der Pflegekongress eine begrüßenswerte Initiative.“ Holetschek sagte zu, bei weiteren Ver-anstaltungen dieser Art in den Regierungsbezirken zur Verfügung zu stehen. Zugleich for-derte er die Bundesregierung auf, rasch für eine echte Pflegereform zu sorgen: „Die Heraus-forderungen sind enorm: Wir müssen die Pflege attraktiver machen und die Arbeitsbedin-gungen der Pflegekräfte auch in der Langzeitpflege verbessern. Attraktive Arbeitsbedingun-gen kann es nachhaltig nur in einem solide finanzierten System geben.“
Abschließend betonte der SEN-Landesvorsitzende Franz Meyer: „Unser Leitbild ist die Würde des Menschen. Das gilt für Pflegebedürftige ebenso wie für pflegende Angehörige und be-ruflich Pflegende. Strukturelle Probleme müssen benannt und mit geeigneten Maßnahmen an den richtigen Stellschrauben gelöst werden. Deshalb findet Staatsminister Holetschek die volle Unterstützung der Senioren-Union.“
Die Pressemitteilung können Sie hier als PDF herunterladen.