Artikel vom 08.03.2024
Sicherheitspolitischer Vortrag
Wie bedroht fühlen wir uns?
Marco Heiden ist Neubürger in der Gemeinde Wessobrunn. Der 50-jährige Berufsoffizier der Bundeswehr hat nun seinen öffentlichen „Einstand“ gegeben mit einem sicherheitspolitischen Lichtbild-Vortrag in Paterzell. Eingeladen hatten der CSU-Ortsverband Wessobrunn und der Kreisverband des CSU-Arbeitskreises Außen- und Sicherheitspolitik.
Heiden ließ die russische Außenpolitik der letzten 30 Jahre Revue passieren und erklärte, dass ein aggressiver Kurs schon früh erkennbar gewesen wäre. Wie an einer „Perlenkette“ gereiht habe Putin seine Maßnahmen zur Wiederherstellung sowjetischer Macht folgen lassen, von Tschetschenien über Georgen bis hin zur Krim-Annexion und zum Krieg im Donbass. Die Zeitenwende, die erst im Jahr 2022 ausgerufen worden ist, sei daher reichlich spät gekommen und habe in Deutschland vieles nachzuholen – konkret bei der Einsatzfähigkeit der Bundeswehr und allgemein im Bewusstsein der Menschen für die Bedrohung durch Russland und für die Bedeutung der NATO für Verteidigung und Abschreckung. „Wir sind nicht im Krieg, aber schon lang nicht mehr im Frieden.“
Einer raschen und sachgerechten Ausstattung der Bundeswehr stünden neben beschränkten Produktionskapazitäten und Haushaltsmitteln auch das europäische Ausschreibungsrecht entgegen.
Die militärische Lage aus Sicht der Ukraine schätzte er als ernst ein. Die Unterstützung der Ukraine sei jedoch nicht nur eine ethische Frage, sondern aufgrund unserer eigenen Sicherheitsinteressen geboten.