Weihnachtsansprache der Landtagspräsidentin

Aigner: Zeit für einen neuen Aufbruch

Die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Ilse Aigner, äußert in ihrer traditionellen Weihnachtsansprache Verständnis für die Sorgen der Menschen „angesichts von Kriegen, Konflikten und Terror“. Sie könne Sorgen nicht nehmen, „aber ich möchte uns Mut machen! Wir sind ein starkes Land – mit unglaublich viel Potenzial, das gehoben werden kann“, so Aigner.

Vor dem Hintergrund des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg am vergangenen Freitag warnt Aigner: „Zerstörung von Leben, Freude, Frieden und Freiheit – von dem, was uns lieb und teuer ist – darauf zielen Extremisten und Terroristen. Sie wollen Angst machen. Sie wollen hinein in unsere Köpfe. Sie greifen unsere Sicherheit an, mit der wir uns durch unser freies Land bewegen. Das dürfen wir nicht zulassen!“

Den Gedanken der Freiheit führt sie mit Blick auf verschiedene Bereiche in ihrer Rede aus: „Wir können als Land mehr erreichen, wenn wir frei sagen, was uns bewegt – ohne den erhobenen Zeigefinger fürchten zu müssen. Wenn wir unsere Interessen zur Sprache bringen, unsere Kritik, unsere Eindrücke, und wenn wir uns gegenseitig um Verständnis bemühen. Damit auch wieder Kompromisse möglich werden!“

Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine, aber auch hinsichtlich des Anschlags in Magdeburg betont Aigner in ihrer Rede: „Freiheit kann es nur mit innerer und äußerer Sicherheit geben. Was es dafür braucht sind: wachsame Behörden, unsere Polizistinnen und Polizisten genauso wie unsere Soldatinnen und Soldaten. All jenen, die für diese Wehrhaftigkeit tagtäglich im Einsatz sind, muss unser Respekt gelten. Es muss uns allen klar sein: Wir können unsere Freiheit verlieren, wenn wir nicht stark genug sind!“

Aigner ruft die Menschen auch auf, zum Zusammenhalt beizutragen und sich zu engagieren. Sie schildert dafür „das leuchtende Beispiel für den wertvollen Dienst an unserer Gemeinschaft, aus eigener Initiative“: eine 88-jährige Dame, die sich seit über 60 Jahren beim Bayerischen Roten Kreuz engagiert und dafür kürzlich mit dem Verfassungsorden des Bayerischen Landtags ausgezeichnet wurde. Denn „jede und jeder kann seinen Beitrag leisten. Was ist das beste Rezept gegen die gefühlte Ohnmacht? Dass man einfach mitmacht!“
Die Landtagspräsidentin wendet sich auch klar gegen Populismus und Extremismus. „Vieles, was mit Hass geschürt wird, richtet sich gegen die Würde des einzelnen Menschen. Das darf bei uns – ob nun in politischen Reden, in Alltagssituationen und ganz besonders in den sogenannten Sozialen Medien – keinen Platz haben“, so Aigner.

Trotz der aktuellen Geschehnisse verbreitet die Landtagspräsidentin am Ende ihrer Ansprache Optimismus. Denn: „Es liegt an uns. Wir sind eine freie und offene Gesellschaft. Wir können mehr. Wir sind stärker als Autokratien oder Diktaturen, weil bei uns der einzelne Mensch zählt – und seine Freiheit. Und deshalb bin ich sehr zuversichtlich: Es ist Zeit für einen neuen Aufbruch!“

Die Weihnachtsansprache von Landtagspräsidentin Ilse Aigner wird am 2. Weihnachtsfeiertag, 26. Dezember 2024, um 18.40 Uhr im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt.