Europa muss erwachsen werden!

Dr. Ingo Friedrich beim Evangelischen Arbeitskreis der CSU

Ermetzhofen/Mittelfranken. „Wenn wir über Werte reden, müssen wir bei den Zehn Geboten anfangen“, so Dr. Ingo Friedrich, Ehrenmitglied des Europäischen Parlaments und unter anderem Präsident des Europäischen Wirtschaftssenats. Hans-Jürgen Hopf, Vorsitzender der Evangelischen Arbeitskreises der CSU-Mittelfranken hatte gemeinsam mit Walter Bilke, Vorsitzender des CSU-Ortverbandes Ergersheim, nach Ermetzhofen eingeladen und dabei ein schwieriges Thema vorgegeben: „Europa- vor der Entscheidung – Werte oder Interessen, was leitet die Politik“.

Für Ingo Friedrich, seit der ersten Wahl zum Europäischen Parlament im Jahre 1979 bis 2009 Mitglied des Europäischen Parlaments und zeitweise auch Vizepräsident, könne Politik sich zwar an christlichen Werten orientieren, es sei aber wohl kaum möglich, sich bei allen Themen streng an christliche Vorgaben zu halten. „In der Politik geht es halt nicht ohne Kompromisse und es gibt auch nicht immer radikale Ja/Nein-Entscheidungen“.

Das gelte beispielsweise auch für die Migration, die bei Zuwanderung wie Abschiebung neu geregelt werden müssen, oder auch für die anstehenden Herausforderungen. Ohne Wohlstand und ohne Wachstum und ohne breitem und starkem Mittelstand werde vieles nicht gelingen. Friedrich nannte unter anderem die Bekämpfung des Hungers in der Welt, viel Soziales und auch die Verteidigung. „Die Entwicklung in der Welt zwingt uns, in Europa erwachsen zu werden.“