AKS-Bezirksverband Schwaben

Günzburg liegt in Europa!

Podiumsdiskussion in Ickenhausen


Nach dem Schock der PISA-Ergebnisse und der Kritik an den danach schnell eingeführten Stundenplanänderungen, lud der CSU Ortsverband Ichenhausen durch Herrn Christoph Meier und Frau Heike Glassenhart, sowie Herr Martin Rister als Vorsitzender des AKS-Bezirksverbands Schwaben und Markus Mayer als stellvertretender AKS-Landesvorsitzender zu einem Impulsvortrag mit Pfarrer Rainer Maria Schießler und einer anschließenden Podiumsdiskussion ein.

In einem sehr kurzweilig gestalteten Impulsvortrag gelang es dem bekannten Münchener Pfarrer Rainer Maria Schießler einen Bogen zu spannen, vom Gleichnis des „guten Hirtens“ zur heutigen Problematik im Bildungsbereich. Der gute Hirte, welcher 100 Schafe betreut, eines verliert und sich um das einzelne Schaf bemüht, steht vor der gleichen Herausforderung, vor denen Lehrkräften, Eltern, Erziehern und die Politik stehen. Wie bekommen wir eine bessere Bildung für unsere Kinder, ohne dabei ein einzelnes auf dem Weg dahin zu verlieren.

In der anschließenden Podiumsdiskussion, welche gekonnt und spritzig von Frau Dr. Eiling-Hütig, MdL moderiert wurde, kamen verschiede Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Bildung zu Worte. Kritischen Aussagen zur mangelnden Leistungsbereitschaft der neuen Generation standen motivierendere Aussagen von z. B. Herrn Ost, Geschäftsführer der Firma Abenstein entgegen, welcher betonte, dass die junge Generation sehr wohl leistungsorientiert sei. Sich aber eben auch Arbeitgeber bewegen müssten. Zusätzlich würde den Jugendlichen von heute viel zu wenig zugetraut und manchmal fehlt es leider auch an der Unterstützung des Elternhauses. Herr Schulamtsdirektor Thomas Schulze wünscht sich mehr Zutrauen in die Kinder. Manuel Strahler, bekannter ehemaliger Fußballer vom FSV Ulm, hob die Werte hervor, welche in Sportverein vermittelt werden. Nämlich Disziplin, Fleiß, Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit und Durchsetzungsvermögen.

KEG-Landesvorsitzender Martin Goppel unterstrich in seinem Statement, dass beste Bildung nur gelingen kann, wenn wir die Menschen in den Blick nehmen und ihnen sinnstiftendes Werkzeug an die Hand geben, mit denen Sie unsere Zukunft in Frieden, Freiheit und einer Portion Gottvertrauen gestalten können.

Deutschland und Bayern haben die nötigen Hilfsmittel, das Know How und vor allem die Menschen, um die aktuelle Krise zu überstehen. Was uns allerdings fehle, sei das Bewusstsein der nächsten Generation und den guten Ideen Freiraum und Luft zu geben. Unsere junge Generation zeigt eindeutig, wie interessiert und engagiert sie sich für unsere Zukunft einsetzen.

Es wäre an der Zeit, im gesunden Maß Reformen, die wirklich Zukunftswirkung haben, anzugehen, anstatt mit Pflastern immer wieder kleinteilig zu verschlimmbessern.

Die Europawahl, das gesenkte Wahlalter auf 16 Jahre und das allgemeine Interesse der Jugendlichen an der Wahl wurde ebenso thematisiert. Dies fasste Herr Strahler kurz und knapp zusammen: „Günzburg liegt in Europa“.

Die Frage, ob es sinnvoll sei, zu Gunsten der Leistungssteigerung Unterrichtsstunden in den Fächern wie Religion, Kunst, Musik und Sport zu kürzen, konnte nicht abschließend beantwortet werden. Da kreative Fächer als ebenso wichtig erachtet wurden.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Diskussion waren sich allerdings in einem einig: Es wäre an der Zeit, für wohldurchdachte, umfassende Reformen, ohne politische Schnellschüsse.